Mittwoch, 22. April 2020

dienstag 22. april 2020

wir stehen erträglich früh auf und frühstücken zusammen. danach lese ich erstmal noch eine weile in den zeitungen des letzten wochenendes. print rulz. ein schönes interview in der fas mit daniel hartwich. nach dem yoga (day 13) sitze ich ab 8:30 am schreibtisch.

mittags kehrt der liebste zurück, wir trinken noch eine tasse kaffee und fahren dann einkaufen. zur abwechslung diesmal biocompany und lidl. es gibt wieder mehl, jedenfalls einzelne sorten, aber sehr viel besser als kein mehl. sonst wirken beide läden recht gut sortiert.

wir fahren zu dolce pizza, wo der liebste telefonisch vom lidlparkplatz eine pizza geordert hat. als wir ankommen, ist unsere pizza allerdings noch in arbeit, bzw. wird gerade erst begonnen. macht nix, es ist angenehm sonnig, nicht zu warm und die anderen pizzakunden stehen im braven abstand und lassen sich von meiner leuchtend roten krabbenmustermaske beeindrucken.

zuhause verstauen wir die einkäufe und schlagen uns dann die bäuche voll. danach kaffee, schoggistängeli und ein bisschen fernsehen: der liebste hat eine neue staffel von "the great pottery throw down" entdeckt und ich entdecke noch "portrait artist of the year". es ist traurig, dass ein land, in dem solche großartigen und kultivierten fernsehshows produziert werden, an quasi allen anderen stellen gerade so einen epic fail hinlegt und sich in die tasche lügt.

vom pizzakoma erholt wurschteln wir etwas in der wohnung herum, beschließen dass wir abendessen auf jeder einen apfel beschränken können, da beide noch sehr satt, dann gehe ich los zum abendlichen telefoniergang. mit s. tausche ich mich über vor- und nachteile des onlinestudiums aus. eigentlich irgendwie irr, dass die deutschen unis die onlinezugänge zu ihren vorlesungen beschränken, als würde irgendjemand jemals am eingang zu einer sachenrechtsvorlesung die studentenausweise kontrollieren. es könnte so bereichernd sein, gerade jetzt auch vorlesungen von ein paar anderen unis zu hören. in durchstrukturierten massenfächern mit klarem mainstreaminhalt wie jura sollte das kein problem sein und eher befruchtend wirken. tutorien und übungen und alles was interaktiv ist, kann ja gerne zugangsbeschränkt sein.

ich hole mein gemüse in der marktschwärmerei ab und treffe dabei g. aus dem chor, die gegenüber wohnt und sich gerade die beine vertritt. ich freue mich sehr sie zu sehen und wir quatschen ein wenig über homeoffice, jobvor- und nachteile und die weiteren aussichten fürs chorsingen.

danach spaziertelefoniere ich nach hause, mit zwischenrast auf einem friedhofsbänkchen und spreche mit meiner mutter. sie ist weiterhin emsig dabei sich zu organisieren und das beste aus der situation zu machen. wir sprechen darüber, wie gerade trauernde jetzt vollkommen isoliert sind, wenn kinder und enkel nicht anreisen können und das sozialleben brachliegt.

zuhause schreibe ich noch ein review zu einem loriot-artikel, dann ruft s. an. die feier ist abgesagt, bzw. verschoben. das ist schade, aber ich kann es gut verstehen - die art von feier lässt sich derzeit unmöglich realisieren und alles andere wäre dann nur eine traurige notversion, dann lieber neu planen. wir tauschen uns noch ein wenig über unterschiedliche wochen- und tagesrhythmen aus.

danach noch eine folge pottery und portrait artist und wir schlafen irgendwann gegen 23 uhr.

jetzt 149.000 infizierte auf zeit.de

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