wie jeden 5. eines monats fragt frau brüllen, was wir eigentlich alle den ganzen tag so machen.
gegen halb acht wache ich vom vogelgezwitscher und der tageslichtlampe auf. ich gehe kurz ins bad, koche kaffee und kehre dann mit zwei tassen kaffee zurück ins bett. der liebste wacht auch langsam auf und wir trinken kaffee.
ich lege mein renovierungsdress an und wir frühstücken im wohnzimmer. der ungewohnte sitzplatz eröffnet mir neue erkenntnisse im bücherregal. nach dem frühstück bringen wir die folien an und es kann losgehen. auf dem balkon finden sich alte orchideenstäbe aus bambus, die zum farbe aufrühren und als pinselverlängerung dienen. wir fangen mit ecken, kanten und rändern an, dann streicht der liebste die decke, während ich mich dem rohrlabyrinth unter der therme widme. gegen halb eins werden wir sehr hungrig. der kühlschrank ist unzugänglich, wir sind dreckig und haben quasi kein bargeld.
mit etwas recherche bleibt eine bestellung per kreditkarte bei domino's als einfachste option übrig. die pizzen sind überraschend schnell da, sehr heiß und lecker. gestärkt setzen wir unser werk fort. der liebste streicht die wände, ich reiche die farbrolle an und gebe gute ratschläge. gegen abend rücken wir kühlschrank und küchenschrank von der wand ab. dahinter ist überraschend viel zeug (kugelschreiber, zimtstanden, kleine tüten mit ikeaschrauben) und dreck. einmal staubsaugen, abkleben, streichen, danach nass wischen, hier sieht man wenigstens deutlich, was man geschafft hat. danach ziehen wir uns zivil um und sinken im wohnzimmer auf stuhl und sessel. ich lese im internet herum.
es gelingt mir, den liebsten zu einem spaziergang zum geldautomaten in der badenschen mit anschließendem inderbesuch zu überreden. wir sind sehr k.o. als wir losgehen, aber mir tut es sehr gut, an der frischen luft mal eine weile zügig zu gehen. es ist dunkel und nass, regnet aber nicht mehr. nach dem geldholen wird mir klar, dass der liebste an einen ganz anderen inder denkt als ich, was auch erklärt, warum er zuerst nicht überzeugt war, dass der geldautomat quasi auf dem weg liegt.
wir biegen in die prinzregentenstraße ab und erreichen kurz vor dem ende der straße um halb acht den inder. wie meistens ist der laden komplett leer, was mir wirklich unerklärlich ist, weil essen lecker, inhaber extrem nett und auch alles nicht teuer. wir essen ein geradezu fürstliches menü (samosas, dann ente madras und palak paneer, dazu bathura und danach mangolassi) und bezahlen zu zweit 40 euro. danach sind wir sehr voll und müde, angenehmerweise ist der rückweg dann gar nicht mehr weit.
zuhause angekommen, mache ich mich sofort bettfertig und streame noch ein wenig. der liebste kommt gegen zehn dazu, kaum ist er da schlafe ich ein und der liebste sieht meine serie allein zuende.
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sich, wie immer, hier.