Montag, 22. August 2016

Museo del Rubinetto, San Maurizio d'Opaglio, Piemont, Italien

* einen besuch wert

im detail:
**einführung:Zur Einführung startet eine freundliche Studentin eine Art Tonbildschau und zieht sich dann zu ihren Deutschvokabeln zurück. Es folgt eine Reihe alter Fotos, die das in der Gegend traditionelle Zinngießerhandwerk zeigen. Ein Foto eines Handwerkers, der stolz eine Zinnkanne präsentiert, geht in eine Animation über, die mit etwas Augenzwinkern erläutert, warum die moderne Mode, warmes Wasser im Haus nutzen zu wollen völlig abwegig und sicherlich nur ein kurzlebiger Trend ist, der sich keinesfalls durchsetzen wird...
**benutzerführung:
Nach dem Einführungsfilm erläutert uns die Studentin die beiden weiteren Museumsräume sowie das aus ihrer Sicht einzig interessante Exponat (ein Stück barocke Wasserleitung aus Versailles, tatsächlich erstaunlich, aber leider ohne Wasserhahn). Als wir nach einer guten Dreiviertelstunde den zweiten Raum betreten, ist sie sehr überrascht, dass wir immernoch da sind (so lange war noch nie jemand hier) und vertieft sich dann wieder in ihr Vokabelheft.
**aufstellung/hängung:
State of the art-Glasvitrinen, Wandtafeln und Touchscreens.
**umfang:
Klein - das ganze Museum hat vielleicht 100 Quadratmeter auf zwei Stockwerken, kann man in 20 Minuten oder in 2 Stunden anschauen.
**inhalte:
Grob gesagt, drei Themen: "Der Mensch und das Wasser im Haus", "Technik der Wassermischung seit der Antike", "Wirtschafts-, Sozial- und Designgeschichte der lokalen und weltberühmten Wasserhahnindustrie". Dabei ist die lokale Geschichte grundsätzlich am reizvollsten und bietet auch die meisten Anschauungsobjekte. Die Ausstellungsmacher hatten aber offensichtlich das Bedürfnis, dieses Spezialthema in einen größeren Zusammenhang einzuordnen, diese Zusammenhänge werden allerdings bestenfalls angerissen und vor allem über Texttafeln und Abildungen vermittelt.
**hintergründe:
Das Museo del Rubinetto - Museum des Wasserhahnes, ist das einzige seiner Art und schon deshalb eine Besonderheit. Die lokale Industrielandschaft, die sich generell mit Ventilen (z.B. für Musikinstrumente, Kaffeemaschinen aber auch Dampfmaschinen) befasst, konzentriert sich in Maurizio d'Opaglio seit dem 19. Jahhrundert auf Wasserhähne und ist heute ein Zentrum für Luxusbadearmaturen italienischen Designs. Das Museum ist Teil eines losen Zusammenschlusses von Industriemuseen in der Gegend um den Lago d'Orta (Ecomuseo Cusius).
**architektur:
Das Wasserhahnmuseum befindet sich in einem sanierten denkmalgeschützten Gebäude im Ortszentrum.
**extras:
keine
**homepage: www.museodelrubinetto.it/
**fazit: Kurios, aber lohnend!