Donnerstag, 23. Mai 2024

Modul 1C LE 1 SB 2

1. Das "duale System" ist keine Selbstverständlichkeit. Manche Staaten überlassen die Berufsausbildung komplett der Wirtschaft bzw. dem Markt (Japan, USA). In anderen Staaten organisiert, plant und kontrolliert der Staat die Berufsausbildung bürokratisch, diese findet in Schulen statt (Frankreich, Italien, Schweden). Das staatlich gesteuerte Marktmodell, in dem der Staat den Rahmen setzt, innerhalb dessen Betriebe ausbilden, ist eine Besonderheit der deutschsprachigen Länder. Es ist eine Folge historisch gewachsener Parallelstrukturen, die im 20. Jahrhundert zusammengeführt wurden.

2. Die 1810 in Preußen eingeführte marktliberal ausgerichtete Gewerbefreiheit löste mit dem Zunftzwang auch das Ausbildungsmonopol der Zünfte ab. Die Mittelstandsbewegung konkurrierte daraufhin mit den Ansprüchen der Industrie. Gewerbeordnungsnovellen der 1880er Jahre schrieben die Berufsausbildung als Serbstverwaltungsaufgabe der Wirtschaft fest und legten den Grundstein für das spätere duale System. Parallel dazu entwickelte sich aus der Sonntagsschule die in einigen Ländern verpflichtende Fortbildungsschule für Jugendliche - die u.a. eine wahrgenommene "Erziehungslücke" zwischen Schulentlassung und Militärdienst schließen sollte. Rücklin und Kerschensteiner setzten sich dafür ein, dass die Fortbildungsschule eine Gewerbe- bzw. Berufsschule wurde. Bildungsziel war der brauchbare Staatsbürger, der sich durch Gewissenhaftigkeit, Fleiß, Beharrlichkeit, Selbstüberwindung und die Hingabe an ein tätiges Leben auszeichnete.

3. Bis zum ersten Weltkrieg hatte sich eine duale - unverbundene - Struktur aus Betriebslehre (für Handwerkslehrlinge und Handelsgehilfen) und Fortbildungsschule (alle anderen Schulabgänger) herausgebildet. Der Fachkräftebedarf der Industrie hatte zusätzlich zur Einrichtung von Lehrwerkstätten, in denen systematisch Industrielehrlinge ausgebildet wurden, geführt.

4. Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein existierten parallel ein handwerklich-traditioneller und ein modern-industrieller Sektor. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der traditionelle Sektor zunehmen von dem industriellen Sektor absorbiert. 1935 wurde die Facharbeiterprüfung der Gesellenprüfung gleichgesetzt. Die Industrie entwickelte ein systematisches Ausbildungsprogramm aus Lehrwerkstatt und Lehrgang. Werkschulen konnten sich wegen der hohen Kosten nicht durchsetzen. Stattdessen wandelte sich die Fortbildungsschule zur verpflichtenden Berufsschule mit vereinheitlichter berufsfachlicher Ausrichtung. Seit 1969 regelt das Berufsbildungsgesetzt die duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule.

5. In 1970er Jahren fand eine Reformdiskussion statt. Starkes Wirtschaftswachstum nach dem zweiten Weltkrieg hatte das Bildungs- und Berufswahlverhalten der Bevölkerung dynamisiert. Die Lebensverhältnisse der Bevölkerungsgruppen glichen sich mehr und mehr an. Ungleichheit wurde nun auf ungleiche Bildungs- und Aufstiegschancen zurückgeführt. Es gelang jedoch nicht, die strikte Trennung von Allgemeinbildung und Berufsbildung zu überwinden.

Montag, 6. Mai 2024

Was machst du eigentlich den ganzen Tag - Mai 2024

wie immer am 5. eines monats gibt es tagebuchbloggen und ich bin mal wieder dabei!

erstes aufwachen um 6:30 ich lese erst den kompletten mai und den halben juni in den ivington diaries, dann hole ich mein handy und lese guardian, tagesspiegel und blogs bis kurz nach acht. dann schlafe ich wieder fest ein, bis mich der liebste nach zehn mit kaffee weckt. ich brauche einige zeit um wach zu werden, dann gehe ich ins bad, der liebste richtet frühstück, f. ist auch schon wach. wir frühstücken auf der terrasse. f. ist über nacht bei WMDE eingetreten. wir setzen die diskussion vom vorabend noch ein wenig fort. 

weil es für einen spaziergang nach k. und zurück jetzt schon zu spät ist, fahren wir mit dem auto dortin und drehen eine runde durch das städtchen, das scheunenviertel und kehren dann im spargelhof zu kaffee und kuchen ein. im vorbeilaufen schauen wir in das lebkuchencafe rein, das auch nett aussieht. ausserdem veranstaltungshinweise für kunst und beeren.

f. entwickelt weitere geschäftsideen für spargeldegustationen. wir bezweifeln, dass sich dazu in brandenburg ein publikum findet. der spargelhof bietet jetzt "alles was auf der karte steht" auch als SB-buffett mit preis nach gewicht an. wir setzen f. am bahnhof ab und fahren zurück. ich fühle mich unausgeschlafen und zermatscht. 

ich lege die rudbeckie vor dem schuppen und die rosen im vorgartenbeet frei, säe vor dem schuppen noch goldlack aus. dann erweitere ich beet 1L um ein paar zentimeter, befreie das beet von unkraut und säe dort hummel- und bienenmagnet aus.

es gibt gin tonic. nach gin tonic nr. 2 dünge ich noch alle rosen, beeren, hortensien und die staudenbeete und schneide die buchse je nach befalll leicht oder stark oder sehr stark zurück. nachbarn kommen vorbei. "warum schneidest du die sträucher zurück?" "weil sie vom zünsler befallen sind und keine blätter mehr haben" "wie hast du das bemerkt?" "dass sie keine blätter mehr haben?" die nachbarn sind von der pergola sehr angetan, wir machen ein wenig reklame für havelhaus.

der liebste hat gekocht: gegrillte salsiccie, gelberüben und süßkartoffeln, dazu grünen salat mit kleinen tomaten. wir speisen. danach lese ich noch die lokalzeitungen zuende. irgendwann ist es auch mit zwei decken zu kalt. ich ziehe nach drinnen und schaue noch das aktuelle video aus ettenbühl. der liebste geht unter die dusche. wir diskutieren, wie viele rosen wir genau und wo pflanzen können und beschließen dann sofort einen teil zu bestellen weil die verfügbarkeit jeden tag zu wechseln scheint. ich trete bei WMDE ein (mal wieder). gegen zehn zieht der liebste ins bett um. ich verharre aufgrund von schwerkraftwellen noch etwas im sessel und gehe dann auch schlafen.

alle anderen tagebucheinträge finden sich im blog von frau brüllen.