Um 5:50 wache ich auf und bin wach. Im Radio die letzten Minuten der Liedermachersendung, dann das Samstags-Morgenprogramm im Deutschlandfunk. Gegen halb sieben stehe ich auf und koche Kaffee. Im Adventskalender sind zwei kleine Marzipanherzen. Mit den Herzen und Kaffee zurück ins Bett. Ich lese Internet und höre halb das Radio, der Liebste wird langsam wach. Wir erinnern uns an den schönen Abend mit D. und E. gestern. Als wir aufstehen ist es halb neun. Wir frühstücken ausgiebig und gehen dann des Liebsten Weihnachtswunschliste durch. Der Liebste telefoniert mit H. und bringt ihre Schuhgröße in Erfahrung, dann reicht er mir den Hörer weiter und wir besprechen auch noch einmal die Wunschliste und diverse Möglichkeiten sie umzusetzen. Ich bin froh, dass H. wirklich fröhlich klingt und einen gut gelaunten Eindruck macht.
Ich setze meinen Geschenkplan für meinen Vater um, das zieht dann noch diverse Recherchen zu seltenen Rebsorten nach sich - ich bin sehr gespannt. Der Liebste macht derweil Schwimmbadquartette postfertig. Ich entscheide mich nach etwas Überlegen für das Fahrrad und richte mich für meinen Shoppingtrip nach Steglitz. Es kalt aber sonnig als ich um 11 Uhr losfahre. Mit meiner Ausrüstung (Langarmshirt, Wollstrickjacke, wattierte Winterjacke, Ammediesli, gefütterte Lederhandschuhe, Wollschal) ist mir angenehm warm auf dem Rad. Ich finde einen freien Fahrradbügel vor dem Boulevard, rüste einen Teil der Fahrradmontur ab und setze stattdessen die Maske auf, die Schloßstraße ist jetzt Maskenpflichtgebiet und es ist viel Betrieb.
Am Lebkuchenstand kauft eine Frau das halbe Sortiment. Es dauert. Bei mir geht es schnell, nur zwei Tüten Elisenbruch. Leider akzeptiert das Gerät nicht die neue Kreditkarte. Nach zweimal angeblich falscher PIN gebe ich auf und zahle doch bar. Wieder draußen rufe ich den Liebsten an und lasse mir die PIN nochmal bestätigen - war alles richtig. Ich gehe zur Bank und ziehe zum Test 50 Euro mit der Kreditkarte. Funktioniert alles prima, lag wohl am Lebkuchenlesegerät und nicht an meiner Karte.
Als nächstes Werken, Spielen, Schenken. Der Laden ist genauso labyrinthisch wie immer und genauso voll wie immer vor Weihnachten. Ich finde trotzdem ein paar Knöpfe für die Jacke für K und bin froh, dass es hinter der Kasse einen geheimen Extra-Ausgang gibt. Bei Decathlon irre ich etwas durch die Gänge, finde dann aber alles wonach ich suche und diesmal klappt es auch mit der Kartenzahlung. Ullrich ist dagegen die Lebensmittelvariante des Spielzeuggeschäftes: großartige Auswahl, kompetentes Personal, aber labyrinthisch angelegt und viel zu voll. Ich bekomme zumindest einen Teil der Backzutaten und zwei schöne Stücke Käse.
Danach radele ich gemütlich zurück und genieße das spätnachmittägliche Licht - es ist kurz vor eins und die Sonne steht schon wieder tief, scheint aber die Straßenflucht hinauf. Kaum bin ich zuhause ruft mein Vater an. Er ist besorgt und rät mir, doch mal mit L. zu telefonieren. Während wir sprechen, versucht, M. mich anzurufen.
Der Liebste hat inzwischen die Reste des gestrigen Minigelages abgeräumt und unsere Kalenderfotos auf dem Tisch ausgebreitet. Ich rufe M. zurück. Während wir sprechen, sortiere ich mit einem halben Auge die Fotos - M. glasiert derweil parallel seine Leckerle. Nach kurzer Unterbrechung, weil M. die Leckerle schneiden musste, telefonieren wir weiter, es klingt alles doch recht gut so. Dann versuche ich es bei L. und als ich ihn nicht erreiche, machen wir gemeinsam mit den Kalendern weiter. Irgendwann ruf L. zurück. Ich schildere mein Anliegen. L. bäckt Plätzchen mit den Kindern. Wir sprechen sicherheitshalber auf Englisch weiter. Als mir ungefähr klar ist, was los ist, vertagen wir den Rest des Gespräches auf Abends. Wir sortieren die Kalender zuende. Ich rufe meine Mutter an. Auch kein einfaches Gespräch. Danach brauche ich erstmal ein Kirschwasser. Wir essen den restlichen Apfelkuchen und trinken einen Kaffee dazu, dann kleben wir die Kalenderfotos auf, dazu gibt es noch ein Mirabellenwasser. Ich freue mich wie jedes Jahr sehr an den Fotos und daran, wie sie sich dann in sechs so verschiedene Kalender fügen.
L ruft zurück. Diesmal auf deutsch und alles nochmal ausführlicher. Wir brechen irgendwann ab, weil mein Festnetz klingelt. Mein Vater, diesmal weniger besorgt, er ist froh, dass ich mit L. sprechen konnte. Wir verabschieden uns. Der Liebste hat währenddessen Spitzkohl und Pilze gebraten und wärmt jetzt die Reste der Kürbissuppe und des Boeuf Stroganoff auf. Er hat auch schonmal zwei der dubiosen Rotweinflaschen geöffnet und eine entsorgt, die andere scheint ok, wir trinken sie zum Essen. Danach noch eine Mandarine zum Nachtisch.
Der Liebste verpackt weitere Quartettbestellungen. Ich starte einen Brotteig. Dabei fällt mir ein, dass ich eigentlich Gräddimänner backen wollte und ich setze schnell noch einen Hefeteig an. Während der Hefeteig geht, schreibe ich diese Zeilen. Jetzt werde ich noch die Männlein formen und backen und dann vermutlich bald in tiefen Schlaf sinken.
Auf zeit.de jetzt 1.165.000 Infektionen insgesamt, davon 125.000 in den letzten sieben Tagen.
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