Roggenkörnerbrotteig nach der Nacht im Kühlschrank. |
Roggenkörnerbrot nach dem Backen. |
Anschnitt Roggenkörnerbrot. |
klassisches gemischtwarenblog
Roggenkörnerbrotteig nach der Nacht im Kühlschrank. |
Roggenkörnerbrot nach dem Backen. |
Anschnitt Roggenkörnerbrot. |
Hannchen-Jensen-Torte (Trümmertorte) mit Eierlikörsahne |
Zutaten für Hannchen-Jensen-Torte |
Ein einfacher Rührteig. |
Baisermasse. |
Zuerst den Rührteig in zwei Springformen streichen. |
Baisermasse auf den Rührteig streichen. |
Die Baisermasse mit Mandelblättchen bestreuen. |
Der untere der beiden Böden. |
Mit Eierlikörsahne bestreichen. |
Die fertige Trümmertorte oder Hannchen-Jensen-Torte. |
Hätte ich meine Großmutter gefragt, ob sie einem gedruckten Strickmuster, einer Strickanleitung, ansehen könnte, wie elastisch das gestrickte Ergebnis ausfallen wird, hätte sie vermutlich kurz die Stirn gerunzelt, mich verwundert angeschaut und sowas gesagt wie "Ja, natürlich? Das kann man sich ganz einfach klarmachen, wenn man sich das einmal genau durchliest". Meine Großmutter konnte eine Strickanleitung wie ein Musiker Notation lesen oder wie ein Coder seinen Code - mit einer inneren Vorstellung dessen, was die schriftlich codierte Anleitung bedeutet, und was sich wie auswirken wird, wenn man das umsetzt.
Sie konnte auch erkennen, ob in einer Anleitung Fehler gemacht wurden ("das geht an der Stelle nicht auf, wenn man das so macht") und sie war in der Lage, die Fehler in der Anleitung zu korrigieren, ihren eigenen Code zu verfassen, oder eine Anleitung so abzuwandeln, dass aus einem Männerpullover ein Puppenkleid wurde und die Anmutung z.B. eines norwegischen Folklore-Entwurfs trotzdem gewahrt blieb.
Eine Ähnliche Vorstellung hatte sie auch von der dreidimensionalen Gestaltung von Stoff auf Basis eines Burda-Schnittmusters oder wenn es sein musste einer vagen Schemazeichnung. Kam sie dazu, während ich etwas bastelte oder handarbeitete, war eine häufige Reaktion, dass sie etwas sagte wie: "Schau mal, da gibt es einen Kniff, wenn du den Besatz vor dem Annähen schmal umbügelst und am Ende etwas einhältst, dann beutelt es sich hinterher nicht, sondern wird schön glatt" oder ein vergleichbarer Ratschlag, aus dem sich ergab, dass sie nicht nur aus meinen rudimentären Bastelkomponenten bereits herausgelesen hatte, was das Ganze sein sollte, sondern sie hatte die Sache auch technisch durchdrungen und wusste, welche Verbindungen heikel waren, wo es an Stabilität fehlen würde und, vor allem, wie sich zahleiche offensichtliche Probleme des Projektes durch ebenso offensichtliche "Kniffe" von vornherein vermeiden ließen.
Glücklicherweise hat meine Großmutter dieses Praxiswissen in angewandter Mathematik ihren Töchtern weitergegeben, so wie sie es vermutlich selbst von ihrer Mutter oder eher in der Schule einmal gelernt hatte. Auch in der Enkelgeneration ist es mindestens partiell noch angekommen - auch wenn ich den Eindruck habe, dass diese Art von Wissen, die für viele Frauen einmal recht selbstverständlich war, heute exotisch geworden ist und man es keinesfalls voraussetzen sollte. Natürlich gibt es die Bastelmamas, die Stricknerds und die Nachhaltigkeitshipster. Aber eine gewisse Selbstverständlichkeit im Umgang mit Werkzeugen wie Häkelnadeln, Schneiderkreide oder Knopflochfüßchen scheint mir nicht mehr so allgemein verbreitet. Damit ist auch eine Menge technisch-physikalisches und mathematisches Alltagswissen verloren gegangen.
Die Physikerin Elisabetta Matsumoto erforscht das Stricken anhand der Knotentheorie. Ein lesenswerter Spektrum-Artikel über die Mathematik des Strickens schildert ihre Forschungsergebnisse.
Es ist wieder der 5.
Ich wache kurz nach sieben auf, bin relativ wach und stehe gegen halb acht auf. Ich bin froh, dass ich den Verband am Bein jetzt erstmal los bin. Die übliche Badroutine, inklusive Haarewaschen, und ich gönne mir heute noch eine Avocadohaarkur, weil die Haare in letzter Zeit so elektrisiert und strohig sind. Gegen acht frühstücke ich (Wunderbröd, Marmelade, Käse, Kaffee, Oatley deluxe), der Liebste trinkt Kaffee dazu. Mir fällt auf, dass das Wunderbröd nicht mehr weit reicht und ich setze spontan noch ein Roggenvollkornbrot an (Sandor-Katz-Methode: Sauerteigkultur, Roggenvollkornmehl, Wasser, Leinsamenschrot, Backmalz, Salz, Koriander).
Kurz vor neun ziehe ich in die Kammer weiter, fahre den Rechner hoch, installiere mich für die erste Vorlesung. Nach der Vorlesung ziehe ich mit dem Skript zur Selbststudienphase auf den Wohnzimmersessel um und mache mir dazu eine Vivaldi-CD mit Andrew Manze an. Viertel vor zwölf folgt die zweiter Vorlesung, danach: Wochenende. Ich sammele die Knochen aus dem inzwischen abgekühlten Oxtail Stew. Der Liebste bricht zur Arbeit auf, ich richte für mich Salat aus Postelein mit Birne und Käse, alles drei aus der Marktschwärmerei. Danach noch ein paar vorletzte Weihnachtsplätzchen. Ich lese etwas in einer alten Zeitung und ziehe dann wieder in die Kammer. Ich bastle weiter am Cajsa-Warg-Artikel. Um drei telefoniere ich mit einem Blogger und erzähle ihm was zum Urheberrecht. Das ist ein bisschen wie neue Wikipedianer treffen: irgendwie kennt man den anderen vom Lesen aber eigentlich eben doch nicht.
Danach komme ich aber dank des Schwedischen Biographischen Lexikons endlich gut mit dem Artikel voran. Leider ist inzwischen mein Session-Cookie gelöscht und ich speichere den Großteil als IP. Egal. Irgendwann verschiebe ich den fertigen Artikel in den ANR und trage ihn bei #100wikidays ein. Draußen schneit es heftig. Ich frage bei A und J an, ob sie mein Päckchen bekommen haben.
Angesichts der angekündigten weiteren Minusgrade hole ich nun doch die Geranienkästen ins Haus. Die umliegenden Hausdächer sind weiß, aktuell -2 Grad. J. ruft an, das Päckchen ist angekommen, der Inhalt scheint auch gut angekommen zu sein, in jeder Hinsicht. Wir erzählen uns ein bisschen, was hier und dort gerade so ist. Ich hänge den neuen Fotokalender auf. Dann bereite ich eine kleine Wäschesession im Wohnzimmer vor, merke aber, dass ich erstmal etwas essen muss: Rest vom Wunderbröd mit Butter. Dabei fällt mir der Brotteig wieder ein - ich heize den Backofen an und fülle den Teig in den Topf um. Dann Wunderbröd-Zvieri, eigentlich eher Zsechsi und dabei lese ich Frau Brüllens Blog und beschließe spontan jetzt sofort zu bloggen. Das ist hiermit erledigt! Weiteres Programm heute: Wäsche falten und dabei fernsehen, Tee trinken, gegen neun Oxtail Stew aufwärmen, vielleicht noch etwas Weißkohl als Beilage dünsten, essen. Dann vielleicht noch eine Folge Shaun the Sheep und eine Folge Suburra streamen und auf morgen ausschlafen freuen.
Auf zeit.de jetzt 2.273.000 Infizierte insgesamt, davon 71.000 in den letzten sieben Tag, 2.153.000 Geimpfte.
Die anderen Tagebuchblogbeiträge finden sich im Blog von Frau Brüllen.
Goldene Rösti frisch aus der Pfanne, hier zusammen mit gekochten Roten Beten (Randen). |
Festkochende Kartoffeln für die Rösti. |
Gekochte Kartoffeln vom Vortag. |
Auf der groben Reibe geriebene Kartoffeln. |
Eine kleine Pfanne ist ausreichend für 2-3 mittelgroße Kartoffeln. |
Die geriebenen Kartoffeln direkt in das sehr heiße Fett geben. |
Die geriebenen Kartoffeln nur ganz sanft andrücken. |
Goldbraune Rösti in der Pfanne. Jetzt nicht ungeduldig werden und die Unterseite auch noch golden ausbraten. |
Außen knusprig, innen locker. |
Wir stehen früh auf, ich trinke eine Tasse Kaffee mit dem Liebsten, bevor er gegen halb sechs aufbricht. Ich lese noch ein bisschen, dann Yoga, Tag 21 von "True - 30 days of yoga". Das ist ein wenig anstrengender als die letzten beiden Tage, aber immernoch prima als Wiedereinstieg nach der Pause. Danach lege ich mich nochmal für ein Stündchen ins Bett, bevor ich endgültig aufstehe, mich anziehe und die Wohnung einem Schnellreinigungsprogramm unterziehe.
Ich kläre die Zustellung der Wochenendzeitung und noch ein bisschen anderen Schreibtischkram und bereite dann die Unterlagen für den ersten Teil des Lehrgangs vor. Der Drucker druckt Streifen. Das heißt, wir können endlich einen neuen kaufen - ohne Kabel und ohne abgebrochenes Ausgabefach. Immerhin haben wir tapfer noch alle Vorratstonerkartuschen aufgebraucht.
Um 11:45 logge ich mich in die erste Vorlesung ein. Die dauert länger als geplant, angesichts des späten Beginns aber auch kein Problem. Ich nutze die Mittagspause um Wäsche zusammenzulegen. Dabei höre ich das italienische Radio, das der Liebste im Internetradio eingestellt hat. Es scheint eine Rede des Ministerpräsidenten? Ich verstehe zu viel und zu wenig gleichzeitig. Zu viel, um wegzuhören, zu wenig um wirklich zu verstehen, um was es geht, außer das Ende: "Viva Italia. Viva Italia." Interessant. Wäre hier in der Form eher abwegig.
Von meinem alten Job erreicht mich eine Pressemitteilung. Die Serie hat einen neuen Namen, der Sendeplatz bleibt gleich. Gut, dass ich mich irgendwann trotz vieler Cliffhanger davon losreißen konnte.
Um 14 Uhr geht es weiter mit der nächsten Vorlesung, danach kurze Kleingruppensession, anschließend Selbststudium, wobei ich merke, dass mir manches aus dem letzten Kurs noch sehr präsent ist und leicht fällt, anderes ist komplett weg. Ich sitze noch am letzten Übungsfall als der Liebste gegen halb fünf samt gefrorenen Tintenfischtuben und Garnelen aus dem Asiamarkt zurückkehrt.
Kurz nach sechs bin ich mit dem Fall soweit durch und mache mich ans Kochen, es gibt die "Skinny Bouillabaisse" aus dem Schlemmerdiätbuch. Ich habe das Rezept diesmal etwas optimiert in Richtung mehr Geschmack, kleinere Menge. (Fenchel und Zwiebel deutlich länger andünsten als vorgesehen, etwas bräunen lassen, weniger Wasser angießen, bessere Tomatendose (Mutti statt Lidl), die Kochzeit nach Rezept erst beginnen lassen, als alles wieder kocht.) Das zahlt sich aus. Es schmeckt mir selbst sehr sehr gut und wärmt mich schön auf, der Liebste mag es auch. Ich erwäge, die Suppe mit kleinen weiteren Tweaks für "International Winter comfort food" zu nominieren. Statt cheese scones. Oder doch Rösti, oder Linzertorte. Mal sehen.
Ich räume noch ein wenig auf, gegen halb neun verziehen wir uns ins Bett und schauen dort noch eine Folge "Glow Up" auf Netflix. Das ist Great British Bake Off mit Maskenbildnern bzw. Visagisten. Danach schlafen.
Auf zeit.de jetzt 2.062.000 Infizierte, davon 118.000 in den letzten sieben Tagen, 1.139.000 Geimpfte.