Montag, 7. August 2023

was machst du eigentlich den ganzen tag? 5. august 2023

 es ist wieder ein 5. des monats.

gegen 7 wache ich auf und suche auf dem handy nach der dlf-app. ich höre ein bisschen zu, dann stehe ich doch auf, gehe kurz ins bad und in das andere zimmer und schaue nach dem liebsten. er ist noch im tiefschlaf.

auf dem rückweg begegne ich meiner mutter. sie kocht kaffee und bringt mir einen becher. ich kann mich auf dem kaputten arm nicht aufstützen und sitze deshalb auf dem bett. sie sitzt gegenüber. migräne bricht aus. sie legt sich samt ibu wieder hin.

ich bin etwas besorgt, kann aber nichts tun. der liebste drückt mir zahnpasta aus der tube. ich mache katzenwäsche und ziehe die sachen von gestern an. der liebste zieht mir die strümpfe an und steckt die verschlüsse der ohrstecker auf.

meine mutter hat die migräne in die flucht geschlagen und wir frühstücken. ich möchte lieber unabhängig vom käsegebäck zur kirche gehen und das wetter ist trocken.

ich führe die übung einarmiges waschen mit dem waschlappen durch. am kleid muss ich noch das etikett abschneiden. es ist aus einheimischem holz (das kleid). ich ziehe das kleid an. der liebste macht das kleid zu und zieht mir blaue söckchen und die schuhe an, bindet die schleifen. mit der perlenkette ist das outfit komplett. die hochzeitstaugliche kurzhaarfriseur braucht keine weitere bearbeitung, ich verzichte auch auf mascara oder sonstiges - ich werde später sowieso zerfließen und mit einer hand lässt sich das alles nur schwer beheben.

der liebste hat die karte an das brautpaar geschrieben. thema: was sich bei uns durchs heiraten verändert hat. ich bin sehr gerührt, unterschreibe und zerfließe schon jetzt. wir schnüren die karte mit pinkfarbenem geschenkband an den karton mit der katzenbarbie, dann bereiten wir die zweite karte mit dem geldgeschenk vor.

ich sammle meine utensilien und die noten ein, während sich alle anderen umziehen. gegen 12:30 gehen der liebste und ich zu fuß durch die stadt zur kirche. es fühlt sich an, als gingen wir durch eine filmszenerie mit vielen komparsen, die einkaufende schweizer in der fußgängerzone darstellen müssen. die kirche ist noch zu, innen übt jemand orgel.

wir warten im schatten der bibliothek. eine mutter mit einem stapel büchern und mehreren kindern kommt heraus. "ich will ein buch, ein bu-huuch" jammert ein kleiner junge. "die sind viel zu schwer" "aber! ich! will! ein! buch!".

der familienchor trudelt ein, die kirche wird aufgeschlossen, die pfarrerin begrüßt uns mit handschlag. wir proben, klären tempo und entscheiden uns für angedeutetes metrum. ich bin wieder überrascht, wie flott das klingt, wie gut wir das metrum durchhalten, dass die töne sitzen. könnten wir jetzt noch ein, zwei stunden dran arbeiten, könnte das richtig chic werden, so wird es auch sehr schön, aber mehr von herzen als professionell, was ja heute auch besser passt.

der organist will nochmal proben, deshalb suchen wir uns sitzplätze und begrüßen dann draußen weitere eingetroffene verwandte. kurz vor zwei sitzen dann alle in den bänken, die kirche ist gut gefüllt.

aus einer box ertönen latino-rhythmen und ich ahne, das wird eine eher unkonventionelle trauung. es geht dann aber doch mit anklängen an den sommernachtstraum von der orgel los, während pfarrerin, trauzeugen und brautpaar einziehen.

die begrüßungsansprache der pfarrerin mündet fast ohne übergang in die predigt zum trauspruch "Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm!". zur stärkung gibt es dann für brautpaar und pfarrerin erstmal ein glas cola. es folgen die traditionellen lesungen der badischen agende und anschließend singen wir "geh aus mein herz".

dann tragen die brautleute ihre selbst verfassten eheversprechen vor. wer noch nicht gemerkt hatte, wie seelenverwandt die beiden sind, begreift es spätestens jetzt. dann werden die ringe getauscht und de pfarrerin nimmt sich zeit für einen ausgebigen und leise nur für das paar gesprochenen segen.

anschließend singen wir unser "irish blessing" - auch hier wieder tränen im chor, bei den brautleuten und in den bankreihen. nach gebet und weiteren ankündigungen ziehen mrs und mr s'i feierlich aus.

gratulation, ein glas sekt, weitere verwandte begrüßen, dann gruppenfoto, irgendwie rast die zeit davon und dann gibt es schon abendessen. unser tisch erpuzzelt sich einen späten slot am büffet, was mir sehr lieb ist, so kann ich zwischendurch den arm etwas hochlegen.

das essen ist sensationell gut, und was ich besonders angenehm finde: es ist die sorte büffet, bei der einem das essen von serviceleuten auf den teller gelegt wird. so sieht alles schön aus und geht zügig voran. (zuerst salate, räucherfisch und vitello tonnato, später roastbeef, hähnchenbrust, spätzle und gemüse - ich bekomme das herrliche roastbeef in kleine stücke geschnitten).

es folgen ein paar ratespiele, die gäste diffundieren zwischen drinnen und draußen, es ist trocken und angenehm warm, dann nachtisch, torte und käse.

wir führen den rapunzelsomg auf, dann verlagert sich die feier ins obergeschoss, es gibt eine diashow, fotobox und brautwalzer, dann tanzen für alle. die jungen leute spielen bierpong mit apfelsaft und kickern. wir tanzen ein bisschen im einarmigen modus, das ist sehr schön.

um mitternacht stoßen wir mit a. auf ihren geburtstag an und singen nochmal kanon. gegen halb zwei brechen wir auf und gehen zu fuß zurück nach hause. die komparserie liegt in ihren schweizer betten, die stadt ist still und leer, es nieselt.

so ein schönes fest! der liebste hilft mir baim ausziehen und ich sinke in mein altes bett, was jetzt das gästebett ist.

die anderen tagebuchblogeinträge finden sich im blog von frau bruellen.

Mittwoch, 22. Februar 2023

Neue Nationalgalerie, Berlin: Monica Bonvicini. I do You.

* einen besuch wert

im detail:

**einführung:
ich stehe erstmal ein wenig herum, rechts hinter der eingangstür ist eine öffentliche wärmestube des berliner wärmenetzwerks eingerichtet. es gibt theoretisch kostenlosen tee. vermutlich weil gerade erst eröffnet, gibt es allerdings jetzt noch keinen tee. ich gehe weiter in den raum und muss unterwegs meine karte vorzeigen. dann entdecke ich auf einem tresen saalzettel auf einem abreissblock - das a3-blatt beginnt mit einer knappen einführung. 

**benutzerführung:
im raum: keine. besucher*innen können sich in der glashalle bewegen wie fische im aquarium oder wie billardkugeln, mal hierhin angezogen und dann wieder dorthin irrend. der saalzettel hilft auch hier: abbildungen und erläuterungen zu allen gezeigten installationen. 

**aufstellung/hängung:
sehr clever. die installation "Upper Floor", bestehend u.a. aus einer fast raumbreiten nahtlosen spiegelwand teilt die fläche etwa mittig. für mich war das erstmal gar nicht sichtbar, so ebenmäßig spiegelte die wand die eingangsfensterfront wieder. zwei damen, die meine mutter hätten sein können, fotografierten selfies von der wand. nur dadurch fiel mir der spiegeleffekt überhaupt auf. die spiegelwand ist die langsseite eines podestes, um das herum und auf dem sich die einzelnen werke befinden. spontan erinnert mich das alles an marina abramovic, allerdings mit stärkerem fokus auf architektur und deren vergänglichkeit (2 Tonnen Alte Nationalgalerie, matte scheiben aus der alten neuen nationalgalerie auf der rückseite des podests). mindestens 30 minuten lang angekettete museumsbesucher sind leider nur dreimal pro woche hinter den neuen scheiben zu sehen. 

**umfang:
glashalle der neuen nationalgalerie. in 30-45 minuten zu erleben. 

**inhalte:
arhitektur und mensch, architektur und frau, beschränkung und freiheit, hommage an das museumsgebäude von mies van der rohe. 

**hintergründe:
einzelausstellung einer berliner künstlerin in der frisch renovierten neuen nationalgalerie. 

**architektur:
ja. sehr. 

**extras:
saalzettel in xl 

**website: https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/monica-bonvicini/

**fazit: sehr schöne feier der architektur der neuen nationalgalerie, überraschende aussichten aus dem gebäude heraus. das thema mann-frau fand ich eher aufgesetzt. trotzdem schöner prolog um dann ins untergeschoss einzutauchen.

Montag, 6. Februar 2023

Was machst du eigentlich den ganzen Tag - 5. Februar 2023

Es ist wieder der 5. des Monats und Frau Brüllen sammelt Tagebuchblogbeiträge. 

Kurz nach sieben wache ich auf und bin richtig wach. Um den Liebsten nicht zu stören, stehe ich auf, hole das Handy und lese weiter in den The Crown-Recaps auf vulture.com, konkret die 2. Staffel. Die Autorin stört sich sehr daran, dass die Persönlichkeit der Queen nicht stärker ausgeleuchtet wird und intensivere Auseinandersetzung mit - aus Sicht der Autorin - Nebenfigurgen stattfindet. Ich denke da wird einerseits sehr gut über die Bande gespielt und durch die "Nebenfiguren" erfahre ich auch viel über die Krone (und über Elizabeth), andererseits gibt es einfach mehr öffentlich zugängliches Material über die anderen Personen im Kronenuniversum und schließlich ist das keine Serie über die Queen sondern über die Krone (und das was dieses mysteriöse Konzept mit einer Familie und einem Land im 20. Jahrhundert so anrichtet). 

Gegen acht setze ich Kaffee auf. Der Liebste wacht auch auf und holt irgendwann den frischen Kaffee ans Bett. Wir lesen bis gegen halb zehn. Ich heize den Backofen an und lasse das Warmwasser laufen, bis es warm genug ist für die (Nasen- und normale) Dusche. Immernoch ziemlich verschnupft, aber es wird. Frisch geduscht ziehe ich mich an, lege die Aufbackbrötchen in den Backofen, decke den Tisch. Wir frühstücken. Danaben läuft der Gottesdienst im Deutschlandfunk. Nachdem wir die ersten Minuten verpasst haben, rate ich katholischer Gottesdienst. Der Priester versucht sich in einer Dialogpredigt. Fragt nach Pizzavorlieben der Gemeinde und singt das Pippi-Langstrumpf-Lied. Er tut mir irgendwie leid. 

Nach dem Frühstück starte ich eine runde Wäsche im neuen Ökoprogramm, das 3:39 dauert und damit rechtzeitig fertig werden wird, bis wir los müssen. Im Flur stehen schon wieder Kartons. Ich baue Bügelbrett und Youtube auf, lege die Wäsche der letzten Woche zusammen und sehe dabei Great British Menu. Irgendwann kommt der Liebste rein: der Strom ist ausgefallen. Nach ein paar Minuten ist dann auch der Puffer meines Internetstreams leer: kein WLAN ohne Strom. Heizungssteuerung, Waschmaschine, alles aus. Der Liebste checkt die Sicherungen (alle drin) und die Ampel vor dem Haus (noch an). Ich gehe ein Stockwerk tiefer: A. und Z. haben auch keinen Strom. A ist endlich wieder da. Sie zeigt mit ein Handyphoto von sich und "dem Mann für den sie gearbeitet hat". Ich mache Komplimente für ihr professionelles und chices Aussehen. Leider erkenne ich nicht, dass es sich um den israelischen Ministerpräsidenten handelt. Meine inneren Bilder von Netanjahu sind irgendwie großartiger als der zierliche zurückhaltend lächelnde Mensch neben der strahlenden A auf dem Photo. Der Liebste kommt dazu: die Website der Netzgesellschaft kündigt an, dass der großflächige Stromausfall in unserem Stadtteil bis 15:30 behoben sein wird. Z. verwickelt uns in ein Gespräch über seine Abnehmmethoden. Ich bin genervt und versuche, das auch zu zeigen. Hält ihn nicht ab. Trotzdem kommen wir dann irgendwann dort weg. 

Ich schalte mein Handy auf Stromsparbetrieb und lese noch etwas weiter in den Crown-Recaps. Kurz vor drei ist der Strom wieder da. Ich ziehe ich mich um, wir brechen auf Richtung S-Bahn und warten eine gefühlte Ewigkeit auf den S-Bahn-Ersatzbus. Während der Fahrt recherchiere ich nochmal, welche Haltestelle die nächste zur Oper ist, dennn mittlerweile sind wir etwas zeitknapp. Wir springen an der Wilhelmstraße aus dem Bus und gehen zügigen Schrittes hinter der russischen Botschaft zur Komischen Oper und dort direkt in den Rang und unsere Loge. Wir haben perfekte Zuspät-komm-Plätze: Zwei Sessel in einer Minireihe die nur aus zwei Sesseln besteht. Wegen verschnupft setzen wir beide OP-Masken auf, wie schätzungsweise 5% der Anwesenden (darunter auch einige mit FFP2). 

La Cage aux Folles ist eine Augenweide. Gesanglich ist es mir teilweise zu Musical in Klangfarbe, Betonung und Dynamik, teilweise aber auch wirklich berührend. Das Orchester ist durchgängig großartig. Ich habe von meinem Platz direkte Sicht auf den Schlagzeuger - großes Ballett, was er da macht. In der Pause gehen wir nach oben und trinken passend zum Stück einen Sekt. Ich bin sehr angerührt von dem Publikum. Etwa zu gleichen Teilen vom Typ Wilmersdorfer Witwe (Federboa! in pink!), Schöneberger Studienrat und schwule Haute Volée. Darunter viele ältere Paare für die das Stück eine Hymne sein muss. Wir rätseln, ob die Tänzer eigentlich durchweg Männer waren oder nicht. Einige sehen definitiv so aus, einige definitv nicht, bei einigen sind wir definitiv nicht sicher. Die zweite Hälfte ist wie bei Rusalka dichter und prägnanter als die erste. Oder alle sind jetzt warmgelaufen. Viel Szenenapplaus, standing ovations und Glitterkanonen ins Publikum am Ende. Hach! 

Wir sind vergleichweise schnell an der Garderobe und sind diesmal so schlau vor dem Mantelholen bei der Sawade-Süßigkeiten zuzugreifen. Draußen ist es eisig. Der Liebste telefoniert mit seiner Mutter, die uns die Opernkarten zu Weihnachten geschenkt hat, wir bedanken uns für den schönen Abend. Wir schlendern wieder an den Russen vorbei und zur Pekingente. Heute ist nicht Neujahr und es ist deutlich leerer. Es gibt noch eine Pekingente im Ofen und wir genießen das Gericht "with all the trimmings", sehr köstlich und besonders. Dazu heißen Ingwer-Zitronen-Tee. Praktischerweise beginnt unsere Buslinie direkt vor der Pekingente und wir können nach wenig (kaltem) Warten einsteigen und direkt nach Hause fahren. Zuhause lasse ich mir eine Wärmflasche machen, setze noch Brotteig an und verziehe mich ins Bett. Ich sehe die mittags unterbrochene Kochsendung zuende. Der Liebste kommt dazu. Wir hören noch Radio und ich schlafe bald ein. 

Die anderen Blogposts finden sich hier.

Sonntag, 8. Januar 2023

Kulinarische Weltreise im Januar 2023: Philippinen. Filipino Egg Pie

Quick and simple habe ich mich auch diesemal mit der bewährten Methode (Googlesuche nach: apple pie recipe <Name des Landes auf englisch> ) einem Foodblog mit Alltagsrezepten aus den Philippinen genähert. Vanjo Merano lebt zwar in der Nähe von Chicago, hat es sich aber zum Ziel gesetzt, die Philippinische Küche bekannt zu machen. Nach den Kommentaren diverser Ex-Pats unter seinen Rezepten zu urteilen, gelingt ihm das sehr gut, ganz besonders mit seiner Egg Pie, die aus einem Mürbteigboden und einer Eiercreme besteht. Diese Eiercreme erinnert an Creme Brulee und ist wunderbar cremig-schmelzend, allerdings auch sehr nahrhaft...

 

Egg Pie

Zutaten:

Mürbteigboden

2,5 amerikanische Tassen Mehl (ich: Weizenmehl Typ 550)
1 Tl Salz
2 El Zucker
1 Tasse gekühlte Butter in kleinen Würfeln
0,25-0,5 Tasse kaltes Wasser

Füllung

1,75 Tassen ungesüßte Kondensmilch (ich: 7,5%)
4 Eier
1 Tl Vanilleextrakt (ich: Paste)
1 Tasse Zucker 

Zubereitung:

Die trockenen Zutaten mischen, Butter zügig unterkneten, mit dem kalten Wasser zu einem glatten Teig verbinden. Den Teig zur Kugel formen und mindestens 30 Minuten kühl stellen.

Anschließen ausrollen und eine Form damit auslegen (ich: 26cm Springform), den Rand etwas nach oben ziehen und den Boden einige Male einstechen (ggf. blind backen, habe ich aber nicht gemacht), die Form zurück in den Kühlschrank stellen.

Die schaumige Egg Pie vor dem Backen.


Den Backofen auf 175 Grad vorheizen. Währenddessen die Kondensmilch leicht erwärmen und eines der Eier trennen. Das Eiweiß steif schlagen, das Eigelb zusammen mit den restlichen Eiern schaumig aufschlagen und nach und nach den Zucker, die Vanille und die erwärmte Kondensmilch unterrühren. Zuletzt den Eischnee unterheben und die Masse anschließend in die Backform gießen und diese auf mittlerer Höhe in den Backofen schieben. Nach 15 Minuten die Temperatur auf 160 Grad reduzieren und dann noch weitere 40 Minuten backen.

Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Die Füllung wird dabei etwas zusammensinken, das ist normal. Abgekühlt als Dessert servieren.


Egg Pie nach dem Backen.


Dieser Post ist Teil der Kulinarischen Weltreise von https://volkermampft.de/. Jeden Monat besuchen wir kulinarisch ein anderes Land und kochen Rezepte aus den verschiedenen Länderküchen nach. Die anderen Rezepte werde ich hier nach und nach verlinken:


Wilma von Pane-Bistecca mit Kare Kare Britta von Brittas Kochbuch mit Siopao - Gedämpfte Teigtaschen mit Schweinefleischfüllung Wilma von Pane-Bistecca mit Corned Beef Tortang Talong Susanne von magentratzerl mit Caldereta Wilma von Pane-Bistecca mit Philippinisches Calamansi Huhn Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Spanish Bread oder Señorita Bread Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält auf den Philippinen - die besten Rezepte und Gerichte 



Kulinarische Weltreise 2023

Philippinen

Afghanistan

Chile

Teigtaschen rund um die Welt

Finnland

Libyen

USA

Namiba

Vegane Gerichte aus aller Welt

Jamaika

Mongolei

Kosovo

zum wiederfinden - 30 tage yoga

2015 30 days of yoga
2016 yogacamp
2017 revolution - 31 days of yoga
2018 true - 30 day yoga journey
2019 dedicate - a 30 day yoga journey
2020 home - a 30 day yoga journey 

2021 breath - a 30 day yoga journey

2022 move - a 30 day yoga journey

2023 center - a 30 day yoga journey

 

Freitag, 6. Januar 2023

Was machst du eigentlich den ganzen Tag? 5. Januar 2023

Aufwachen um 4:15. Ich höre Radio, bis der Wecker um 5 Uhr klingelt. Der Liebste macht Frühstück. Ich stehe auch auf, wir frühstücken und ich verlasse um 6 Uhr das Haus. Die S-Bahn hat Signalstörung. Ich bin froh, dass ich sowieso früh dran bin. Während der Fahrt lese ich Blogs und Guardian. Um 7 Uhr komme ich an. Es regnet nicht mehr, der Fußweg ist einsam, Morgenlicht lässt sich aber schon erahnen. Gegen 20 nach sieben komme ich in meinem Büro an. Der Büromitbewohner ist schon da. Wir reden kurz, ich koche noch Kaffee und stelle Teile meiner Präsentationen um, dann gehen wir beide in unsere Lehrsäle. Work as usual. Danach beeile ich mich, dort wegzukommen und starte tatsächlich schon um 13:30 meinen Weg zum Bahnhof. Es ist windig aber hell. Nicht unangenehm. Nach sieben Minuten fällt mir auf. dass meine Rechnertasche eher leicht auf der Schulter hängt. Ich bleibe stehen, sehe in die Tasche: tatsächlich da sind nur drei Bücher drin, aber nicht der Rechner. Ich erwäge kurz, am Wochenende nochmal zu kommen um den Rechner zu holen und merke dann, dass vor mir einer meiner Studis steht, der mir auf dem Fußweg entgegen gekommen war. Offensichtlich denkt er, ich wäre seinetwegen stehengeblieben. 

Den restlichen Blogpost hatte Blogger leider beim Veröffentlichen verschluckt. Die Fortsetzung ging ungefähr so:

Ich murmele etwas von vergessenem Rechner und setze mich wieder in Bewegung zurück. Der Studi schließt sich an. Er ist auf dem Weg zum Nachschreibetermin und hat große Bedenken, was seine Chancen in der Privavtrechtsklausur angeht. Ich rede ihm gut zu und begleite ihn zum Eingang des großen Saals, in dem er noch nie gewesen war. Dann schnell rauf ins Büro, den Rechner aus der Dockingstation genommen und eingepackt und wieder auf den Fußweg Richtung Bahnhof. Inzwischen ist es 13:45. Am Bahnhof erstehe ich ein Käsebörek und eine Butterbrezel und nehme dieses Mittagessen auf dem Bahnsteig ein. 14:21 starte ich zurück Richtung Berlin. Diesmal mit Notarzteinsatz, bin ich um Viertel nach drei zuhause. 

Der Liebste unterbricht das Home Office für eine Tasse Kaffee. Dann breche ich auch schon wieder auf zum Policum. Der Arzttermin verläuft ungefähr wie gedacht und dauert nicht allzu lange. Ich kann direkt wieder in einen Bus einsteigen und fahre vom Policum zur Apotheke, wo mein Impfstoff im Kühlschrank zurückgelegt ist. Kurz vor fünf stehe ich samt Impfstoff vor der Arztpraxis. Schon bald rücke ich auf und darf innen Platz nehmen, um viertel nach fünf hat der Arzt den 2-Komponenten-Impfstoff angerührt und in meinen Oberarm gedrückt. Ich eile nach Hause, denn ich bin der Meinung sofort wieder aufbrechen zu müssen, will aber die ganzen Gesundheitsunterlagen nicht noch den ganzen Abend mitschleppen.

Glücklicherweise kann der Liebste mich überzeugen, dass ich noch über eine Stunde Zeit habe und nicht sofort los muss, ich habe mich um eine Stunde vertan. Erleichtert trinke ich Tee, lade das Impfstoffrezept in der Krankenkassenapp hoch und schaue noch eine halbe Stunde "The Crown". Dann fahre ich recht zufrieden mit allem was ich heute schon geschafft habe Richtung Potsdamer Platz. Diesmal warte ich nicht draußen sondern setze mich gleich an den reservierten Tisch. Ich merke wie der lange Tag langsam von mir abfällt. Nach einer Weile bestelle ich ein alkoholfreies Bier und informiere S. via Whatsapp, dass der Italiener keine Karten mehr akzeptiert und ich nur knapp 20 Euro Bargeld dabei habe, vielleicht hat sie welches dabei? Noch eine Weile später kommt S. mit Bargeld und berichtet von moralischem Dilemma am Geldautomaten (soll man sich um dort liegende Obdachlos kümmern und wenn ja, wie genau?). Das Italienerpersonal weiß angenehmer Weise noch, dass wir Spaghetti Carbonara essen werden und wir müssen uns um nichts kümmern.

Ich bekomme eine kulinarische Weltreise aus Schokolade als nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Sehr großartig. Wir tauschen uns über Reisepläne aus: Thailand, Florida, Australien, versus Polen, Baltikum, Helsinki per Interrail und Fähre. Wir fragen uns, weshalb die Helsinki-Talinn-Fähre so wenig kostet. S. war in Liechtenstein und hat weitere weiße Flecken von der persönlichen Landkarte gelöscht. (Auf unserer Joblandkarte war Liechtenstein traditionell rot gewesen). Wir haben beide Entscheidungen über Verämnderungen in der Altersvorsorge getroffen. Wir blicken nur wenig zurück und tauschen uns lieber über unsere neuen Jobs aus. Überlegen kurz, wie es wäre wenn ich eine Gartenparty für und mit meinen Nachfolger ausrichte, der das Unternehmen nun auch schon wieder verlässt. Unsere Wetten haben wir leider alle verloren. Ich habe vergessen, was ich jetzt eigentlich als Wetteinsatz ausgeben muss. Machen wir nächstes Mal.

Gegen halb elf bezahlt S. mit dem frischen Bargeld, ich erstatte meinen Anteil per Paypal und wir gehen zu Fuß Richtung Potsdamer Platz. Während S. noch Richtung memory lane abbiegt, steige ich in den Bus. Kurz  nach elf falle ich ins Bett und schlafe schnell ein.

Im Blog von Frau Büllen werden die Tagebuchposts vom 5.1. gesammelt.