Dienstag, 19. Januar 2021

Montag, 18. Januar 2021

Wir stehen früh auf, ich trinke eine Tasse Kaffee mit dem Liebsten, bevor er gegen halb sechs aufbricht. Ich lese noch ein bisschen, dann Yoga, Tag 21 von "True - 30 days of yoga". Das ist ein wenig anstrengender als die letzten beiden Tage, aber immernoch prima als Wiedereinstieg nach der Pause. Danach lege ich mich nochmal für ein Stündchen ins Bett, bevor ich endgültig aufstehe, mich anziehe und die Wohnung einem Schnellreinigungsprogramm unterziehe.

Ich kläre die Zustellung der Wochenendzeitung und noch ein bisschen anderen Schreibtischkram und bereite dann die Unterlagen für den ersten Teil des Lehrgangs vor. Der Drucker druckt Streifen. Das heißt, wir können endlich einen neuen kaufen - ohne Kabel und ohne abgebrochenes Ausgabefach. Immerhin haben wir tapfer noch alle Vorratstonerkartuschen aufgebraucht.

Um 11:45 logge ich mich in die erste Vorlesung ein. Die dauert länger als geplant, angesichts des späten Beginns aber auch kein Problem. Ich nutze die Mittagspause um Wäsche zusammenzulegen. Dabei höre ich das italienische Radio, das der Liebste im Internetradio eingestellt hat. Es scheint eine Rede des Ministerpräsidenten? Ich verstehe zu viel und zu wenig gleichzeitig. Zu viel, um wegzuhören, zu wenig um wirklich zu verstehen, um was es geht, außer das Ende: "Viva Italia. Viva Italia." Interessant. Wäre hier in der Form eher abwegig.

Von meinem alten Job erreicht mich eine Pressemitteilung. Die Serie hat einen neuen Namen, der Sendeplatz bleibt gleich. Gut, dass ich mich irgendwann trotz vieler Cliffhanger davon losreißen konnte.

Um 14 Uhr geht es weiter mit der nächsten Vorlesung, danach kurze Kleingruppensession, anschließend Selbststudium, wobei ich merke, dass mir manches aus dem letzten Kurs noch sehr präsent ist und leicht fällt, anderes ist komplett weg. Ich sitze noch am letzten Übungsfall als der Liebste gegen halb fünf samt gefrorenen Tintenfischtuben und Garnelen aus dem Asiamarkt zurückkehrt. 

Kurz nach sechs bin ich mit dem Fall soweit durch und mache mich ans Kochen, es gibt die "Skinny Bouillabaisse" aus dem Schlemmerdiätbuch. Ich habe das Rezept diesmal etwas optimiert in Richtung mehr Geschmack, kleinere Menge. (Fenchel und Zwiebel deutlich länger andünsten als vorgesehen, etwas bräunen lassen, weniger Wasser angießen, bessere Tomatendose (Mutti statt Lidl), die Kochzeit nach Rezept erst beginnen lassen, als alles wieder kocht.) Das zahlt sich aus. Es schmeckt mir selbst sehr sehr gut und wärmt mich schön auf, der Liebste mag es auch. Ich erwäge, die Suppe mit kleinen weiteren Tweaks für "International Winter comfort food" zu nominieren. Statt cheese scones. Oder doch Rösti, oder Linzertorte. Mal sehen.

Ich räume noch ein wenig auf, gegen halb neun verziehen wir uns ins Bett und schauen dort noch eine Folge "Glow Up" auf Netflix. Das ist Great British Bake Off mit Maskenbildnern bzw. Visagisten. Danach schlafen.

Auf zeit.de jetzt 2.062.000 Infizierte, davon 118.000 in den letzten sieben Tagen, 1.139.000 Geimpfte.






Sonntag, 17. Januar 2021

Freitag, 15. Januar 2021

Ich wache irgendwann gegen fünf Uhr auf, weil der Liebste das Radio einschaltet. Der erste Satz, den ich bewusst höre ist "Die Mitautorinnen sind ein Problem. Die Wikipedia...". Ich bin fast überrascht, dass ich mich darüber kaum noch ärgere. Es bleibt halt unter den vielen Problemen, unter denen das Projekt leidet, ein für Journalisten leicht greifbares. Mein kleiner Beitrag zum Wikiläum ist schon vor Wochen bei WMAT erschienen und ich bin sicher, der Jubiläumsrummel wird sich diesmal schneller beruhigen als bei den letzten Malen. Dafür ist das Projekt einfach nicht mehr neu und aufregend genug, und es gibt aktuell deutlich wichtigere Themen in den Nachrichten.

Wir frühstücken einigermaßen flott (das übliche selbstgebackene Roggenbrot, Schinken, Käse, Erdbeer-Sanddornmarmelade aus eigenem Sanddorn, Kaffee, Hafermilch), so dass ich ohne Stress kurz vor sechs das Haus verlasse. Es ist garnichtmal so kalt und trocken. Ich bastele die FFP2-Maske hinter die Ohren und bin schon jetzt froh, dass das heute erstmal mein letzter ÖPNV-Tag sein wird. Der Bus zum Zoo kommt pünktlich, weniger als 10 Mitreisende und ich rausche noch einmal durch die dunkle und leere City West und vorbei an der blau glimmenden Gedächtniskirche. Auf dem Bahnsteig ist es deutlich frischer, ich bin froh, als der Zug kommt, auch hier nur wenige Passagiere. Nach Spandau habe ich das Obergeschoss meines Waggons für mich. Ich lese erst im Internet und dann Friedrich Schulz von Thun zum Inneren Team. Seine Maxime "docere et delectare" setzt er beneidenswert gut um. Ich hoffe, das wird mir irgendwann auch gelingen. Ich lese mich fest.

Kurz vor halb acht steige ich in N. um. Das Bähnchen steht schon am Nachbargleis. Wir sind heute zu fünft. Ich lese weiter, während wir durch die Dämmerung tuckern. In K. liegt noch Schnee, aber die Wege sind frei und trocken. Ich reiße mir die Maske vom Gesicht, reibe meine wehen Ohren und atme endlich wieder tief durch. Um 8:02 checke ich ein und gehe dann an die Arbeit. Um Zeit zu sparen, bleibe ich über Mittag im Büro. Es gibt ein Sammelsurium aus Heringshappen in Sahne mit Gurke und Dill, dazu Paranüsse, schwarze Oliven, gelbe Rüben, Orange, Birne, danach noch einen Riegel Schokolade). Gegen 16:30 reibe ich die Möbel mit der Bürogeheimwaffe Fensterreiniger ab, wasche mein Geschirr und packe meine Handbücher, Ordner und anderen Unterlagen für die nächsten Wochen zusammen. 16:52 checke ich aus. Es ist merklich kälter geworden und ich bin froh, dass das Bähnlein schon am Bahnhof wartet. Ein letztes Mal FFP2-Maske installieren, Ohren Reiben, Brille justieren. In N. verlasse ich kurz den Bahnhof und nutze die lange Umsteigezeit für ein paar Minuten ohne Maske. Immerhin ist der Regio pünktlich. Dafür deutlich voller als an den anderen Tagen, an denen ich im späteren Zug unterwegs war. 

Während der Fahrt lese ich einen langen Essay in der New York Times über das englische Dokumentarfilmprojekt "7up", das eine Gruppe von 14 Engländern im Rhyythmus von sieben Jahren durch ihr Leben begleitet. Der Essay erschien 2019 anlässlich von "63up". Mir kommen beim Lesen fast die Tränen.

Etwa die Hälfte der Mitreisenden trägt FFP2, die andere Hälfte Bastelmodelle aus buntem Stoff. Mir scheint, die OP-Masken-Fraktion trägt inzwischen geschlossen FFP2. Ich ja auch, jedenfalls im ÖPNV.

Am Zoo ist es kalt. Viel kälter als morgens, kommt es mir vor. Der Bus verspätet sich und ist wie immer erstmal leer und füllt sich dann an jeder Station weiter, wird deutlich voller als an den Tagen davor, darunter auch ein paar Leute mit Maske unter der Nase oder die zum Essen oder Telefonieren die Maske ganz abziehen, gerne dazwischen mit gründlichem Husten. Ich bin sehr froh um meine Maske, auch wenn sie unangenehm und eng sitzt, scheint sie doch immerhin dicht. Ich schleppe meine Tasche nach Hause und bin froh, dass diese Reisewoche damit vorbei ist.

Der Liebste kocht kartoffelfreie Sheperd's Pie und schaut dabei "Emily in Paris". Ich lege mich schonmal ein bisschen ins Bett während die Pie bäckt. 

Die Pie ist wieder mal köstlich. Danach bin ich sofort zum Umfallen müde und mache mich gleich bettfertig. Ich schlafe kurz nach neun.

Jetzt auf zeit.de 2.045.000 Infizierte insgesamt. Davon 123.000 in den letzten sieben Tagen. 1.048.000 Geimpfte.

Sonntag, 10. Januar 2021

Kulinarische Weltreise: Serbien - nicht Sopska sondern Gibanica!

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält in Serbien - die besten Rezepte und Gerichte

Den Gedanken an Sopska Salat (korrekterweise mit einem kleinen Häkchen auf dem S geschrieben, das ich aber auf dem Blog hier nicht so einfach erzeugen kann) gebe ich schnell wieder auf: es ist einfach gerade gar nicht die geeignete Jahreszeit für einen Salat aus reifen, geschmackvollen Tomaten, Gurken, Paprika und Gemüsezwiebeln. Dazu kommt: dieser Salat ist in dieser Form ein wahrgewordener Traum ausländischer Touristen aus den 1970er Jahren, wie Adelheid Wölfl im Standard schon 2015 erläutert hat. In Ex-Yu hat dieser Touristenwunsch die Form des Sopska-Salat mit geriebenem Käse angenommen, in der Türkei und in Griechenland hat er sich als Bauernsalat oder Hirtensalat mit Fetawürfeln manifestiert. Traditionell wäre in der Region wohl eher ein einfarbiger Weisskrautsalat.

Bevor ich hier ein Weisskrautsalatrezept poste, entscheide ich mich deshalb für Gibanica (Aussprache Gibanitza): 

Gibanica
Gibanica frisch aus dem Ofen

Das ist eine Art formloser Käsestrudel und in Serbien tatsächlich überall und zu allen Gelegenheiten anzutreffen: Teil des Frühstücksbüffet im Hotel (kalt, in Streifen geschnitten oder nochmal leicht erwärmt), frisch gebacken als Vorspeise in einem Menü, in großzügige Vierecke geschnitten als Unterwegs- und Büroverpflegung vom Bäcker. Mal etwas weicher, mal eher fest, mal sehr fettig, mal eher trocken, dicker oder eher flach, vermutlich hat jeder sein eigenes Rezept oder wandelt es je nach Anlass und Funktion hin und her ab.

Zum Nachbacken orientiere ich mich ungefähr an diesem Rezept für serbische Knüll-Gibanica Yugo-Lasagne von CATvira und an diesem kurzen Video, in dem man die Knülltechnik, durch die das Strudelrollen ersetzt wird, gut erkennen kann:

Mehr Geduld erfordert dieses Video, dafür weckt es bei mir zuverlässig Erinnungen an zahllose Verhandlungen mit Vertragspartnern auf dem Balkan:


Meine Zutaten:


 

450g (1 Packung) Yufka oder Filo-Teigblätter
 
200g Kaymak (Schichtsahne mit 55% Fett, vergleichbar englischer clotted cream, gibt's im türkischen Supermarkt, alternativ geht auch Mascarpone)
350g trockenen krümeligen weißen Kuhkäse, ich verwende abgepackten "Nomadenkäse" aus dem türkischen Supermarkt, der eine Konsistenz wie getrockneter Hüttenkäse hat, alternativ eignen sich Hüttenkäse, Schichtkäse oder Feta
1Tl Salz
5 Eier
0,5l Milch, ggf. mehr je nach gewünschter Konsistenz
 
etwas Öl
 
Zubereitung:

In einer großen Schüssel mit einer Gabel den Käse, Kaymak und Salz vermischen, Eier unterrühren, anschließend die Milch. Es entsteht eine recht flüssige Masse mit Käseklümpchen.

Eine Auflaufform oder ein tiefes Blech einölen und so mit einer Schicht Teigblätter auslegen, so dass diese an den Rändern handbreit überstehen - wie ein Bettchen. 

Anschließend die restlichen Teigblätter einzeln mit der Hand durch die Käsemilchmasse ziehen und zusammenknüllen, so dass jeweils etwas Käse mit eingeknüllt wird. Die geknüllten Teigblätter nebeneinander in die Form legen. Wenn nur noch ein Teigblatt übrig ist, die restliche Masse über die geknüllten Teigblätter gießen, die überstehenden Teigränder einschlagen und das letzte Teigblatt als Decke über die Füllung legen und an den Rändern andrücken. 

2 El heißes Wasser mit 1El Öl verrühren und über die Teigdecke gießen. Die Decke mit einer Gabel einige Male einstechen und 15 Min ruhen lassen, damit sich die Teigblätter vollsaugen können. 

Währenddessen den Backofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Gibanica 45-60 Min backen, bis die Füllung gestockt und der Teig goldbraun ist.

Warm oder abgekühlt genießen.

 

Gibanica vor dem Backen
zum Backen vorbereitete Gibanica

fertig gebackene Gibanica

Gibanica, hier etwas fester und flacher, im tiefen Blech gebacken.

Gibanica bleibt mehrere Tage frisch, schmeckt kalt oder aufgebacken.

 

Gibanica mit mehr Flüssigkeit (1l Milch), gebacken in einer Keramikform, das Ergebnis ist dann weniger wie Gebäck, sondern eher ein sehr saftiger und zarter Auflauf.
nicht ganz so knusprig auf der Unterseite, dafür schön saftig!






Nachtrag: via Frau Brüllen fällt es mir gerade wie ein Madeleine vor die Nase, dass man das ganze natürlich auch ohne Käse und Salz in einer süßen Variante herstellen könnte, ggf. noch mit etwas Grieß und dann würde - Überraschung! - sowas dabei herauskommen (ist mir in Serbien aber noch nicht begegnet): Patsavouropita oder Bugatsa oder Galaktobureko. Galaktobureko habe ich als Kind geliebt, gelegentlich im griechischen Restaurant als Nachtisch bestellen dürfen und später im Rahmen der allgemeinen Griechenlandbegeisterung und griechischen Schulparties auch oft selbst gebacken. Vermutlich wurde dort der Grundstein für meine Liebe zur Gibanica gelegt.

Die anderen Reisenden berichten hier:

Britta von Brittas Kochbuch mit Serbische Bohnensuppe vegan Susi von Turbohausfrau mit Serbische Bohnensuppe Simone von zimtkringel mit Krempita Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Serbischer Mohnkranz Wilma von Pane-Bistecca mit karadordeva snicla Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Vasina Torta - Vasa Torte Susanne von magentratzerl mit Sirnica Tina von Küchenmomente mit Serbische Vasina Torta Carina von Coffee2Stay mit Serbischer Burger: Leskovačka Pljeskavica auf Lepinje-Brot Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Podvarak - serbischer Sauerkrauttopf mit Fleisch Carina von Coffee2Stay mit Urnebes Salata: Scharfer serbischer Käsesalat Wilma von Pane-Bistecca mit Cevapcici Dirk von low-n-slow mit Podvarak aus dem Slowcooker Britta von Brittas Kochbuch mit Kichererbsen-Cevapcici Susanne von magentratzerl mit Sarma Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Belolučene paprike - serbischer Paprikasalat Volker von Volkermampft mit Serbische Cevapcici in Tomatensoße – Hackbällchen aus Serbien Volker von Volkermampft mit Djuvec Reis - Serbischer Gemüsereis mit Ajvar Sylvia von Brotwein mit Serbisches Reisfleisch Tina von Küchenmomente mit Princes Krofne - Serbische gefüllte Brandteigkrapfen Edyta von mein-dolcevita mit Serbischer Blätterteig- Strudel mit Mohn Edyta von mein-dolcevita mit Vanilice- Serbische Vanillekekse

Samstag, 2. Januar 2021

Zum Wiederfinden: Kulinarische Weltreise - die Themen

Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise von @volkermampft

Das Blog "Volkermampft" ruft schon seit mehreren Jahren zur kulinarischen Weltreise auf. Bisher habe ich nur mitgelesen, dieses Jahr will ich versuchen, jedenfalls gelegentlich mitzumachen. Weil ich es nicht so einfach finde, die Themenliste auf Volkers Blog wiederzufinden, kopiere ich sie mir einfach einmal hierher: 

Die Themen im Jahr 2021

Serbien im Januar: Gibanica

An kalten Tagen – Comfort Food International im Februar: Rösti

Russland im März

Schweiz im April

Australien im Mai

Griechenland im Juni

Ecuador im Juli

Dänemark im August

Japan im September

Niederlande im Oktober

Marokko im November

Deutschland im Dezember