Wie immer am 5. eines Monats findet versammeltes Tagebuchbloggen statt, Treffpunkt ist das Blog von Frau Brüllen, wo auch alle anderen Beiträge verlinkt sind.
Gegen halb sieben wache ich das erste Mal auf, gehe kurz auf die Terasse. Es ist windig und grau. Ich lege mich wieder hin und höre etwas Radio, Information und Musik im Deutschlandfunk. Irgendwann nach sieben schlafe ich wieder ein und wache kurz vor zehn wieder auf. Der Liebste hat Kaffee gekocht und bringt zwei Becher ans Bett. Ich werde langsam richtig wach. Wir hören ein bisschen DLF-Sonntagsgottesdienst. Der Liebste bäckt zwei Tiefkühlbrezeln auf und richtet Frühstück auf der Terasse. Es ist sehr sehr windig. Ich lese trotzem nach dem Frühstück noch ein bisschen Zeitung.
Dann bringe ich L. den Schlüssel zurück, treffe sie auf halber Strecke auf der Straße. Wir schwätzen kurz, dann drehe ich um. Auf dem Rückweg treffe ich U. mit nur einem Hund. Der andere ist krank. Klingt gar nicht so gut. Ich gebe der neu gepflanzten Platane, die nur zögerlich asutreibt, nochmal fünf Kannen Wasser und kehre dann zurück in den eigenen Garten. Der Liebste sitzt mit Buch unter dem Apfelbaum. Ich setze mich einen Moment dazu und genieße den Gartenanblick. Schließlich raffe ich mich auf für das Putzprogramm. Der Staubsauger will nicht. Der Filter scheint zugesetzt. Ich versuche es mit Ausklopfen, das hilft nur bedingt. Im warmen Wasser löst sich eine Menge Dreck aus dem Filter, aber mit nassem Filter saugt es sich auch schlecht. Ich lasse den Filter erstmal weg, das funktioniert prima und wird sauber wie selten. Vielleicht brauchen wir gar keinen neuen Staubsauger sondern einfach einen neuen Filter.
Wo ich schon dabei bin, kümmere ich mich nochmal um den Abfluss der Dusche. Vielleicht bekomme ich ihn jetzt endlich mal richtig frei. Dann wische ich noch alles nass auf und setzt mich wieder unter den Apfelbaum. Ich spreche mit meinen Eltern, die ebenfalls Siesta im Garten machen. Als es anfängt zu regnen, ziehe ich erst unter den Dachüberstand am Haus, dann ganz ins Haus um. Der Liebste grillt Gemüse, Käse und Würste. Nach dem Telefonat bereite ich Salat vor und vernähe dann die letzten übersehenen Fäden an meinem Strickkleid. Nach drei Jahren endlich fertig.
S. ruft an. Seit wir uns zuletzt gesehen haben, sind sie Eltern geworden. Und suchen jetzt eine bezahlbare 3-Zimmerwohnung in Berlin. Die Ausstellung wird ab September in Berlin bei der Stiftung Berliner Mauer und ab Oktober im Haus der Geschichte in Stuttgart gezeigt. Mein Zeitzeugeninterview wird voraussichtlich auch gezeigt, bzw. Teile davon. Vielleicht werde ich auch noch von der Uni Konstanz für eine Studie angefragt werden. Ich freue mich, dass die Ausstellung realisiert werden kann und bin mal gespannt. Ich erzähle S. im Gegenzug, dass ich für meine Ausbildung gerade nach Mediationsfällen suche und außerdem Webinare zur Wikipedia anbiete. Wir vereinbaren gegeseitiges Weiterleiten und Verbreiten.
Draußen regnet es weiter, wir essen drinnen. Danach packen wir zusammen und fahren zurück nach Berlin. Zuhause setze ich ein Brot an, mit 630er Dinkelmehl, denn das ist das einzige Mehl im Schrank, noch aus Coronamehlmangelzeiten. Gegen zehn mache ich mich bettfertig und lese noch ein bisschen in den ersten Tagebuchbeiträgen, die schon im Brüllen-Blog eingetrudelt sind. Gegen elf kommt der Liebste dazu und wir machen das Licht aus. Ich schlafe kurz vor Mitternacht.
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