Dienstag, 5. Dezember 2023

Was machst du eigentlich den ganzen Tag - 5.12.2023

Um viertel nach vier aufgewacht, noch ein wenig Radio gehört, dann um fünf aufgestanden während der Liebste Frühstück vorbereitete. Müsli und Kaffee mit gerösteter Mandelmilch. Kurz nach sechs zum Zug, am Ostkreuz mit A. getroffen, der Weg immernoch voller Schnee. Arbeit mit Unterbrechungen bis 13:30. Meine Stimme ist fast weg. Zusammen mit A. zurück zum Bahnhof, ich schleppe eine schwere Tasche mit Arbeitsunterlagen mit. Wir unterhalten uns im Zug: A. sagt Sätze, ich stimme mit Daumen hoch zu oder lehne mit Daumen runter ab. Kurz vor drei zuhause und sofort in eine Videokonferenz eingeloggt, allerdings nur für 15 Minuten, dann musste ich schon wieder los zu Corona-Impfung Nr. 6. Um kurz nach vier bin ich wieder zurück, gerade rechtzeitig für die nächste Videokonferenz. Unser Wohnzimmer

wird für einen Fake-Hintergrund gehalten. Mir wird matschbirnig. Der Liebste ruft an, ich krächze und bitte ihn, noch einzukaufen. Ich nehme ein Ibu und lese danach, dass nach der Impfung sechs Stunden Abstand empfohlen werden. Ups. Jetzt nicht mehr zu ändern. Jetzt Wolldecke, Tee und Sessel, bald ins Bett.

Alle anderen Tagebucheinträge finden sich im Blog von Frau Brüllen.

Sonntag, 26. November 2023

Modul 1B, Lehreinheit 2

1. Soziale Ungleichheit und Differenz sind nicht dasselbe. Macht- und Herrschaftsverhältnisse spielen dabei eine Rolle. Der Umgang damit kann bedeuten, Gleichheit anzustreben, Differenz wertzuschätzen oder vorhandene Kategorien zu dekonstruieren.

2. Relevante Dimensionen sind die soziale Herkunft, Migration, Geschlecht und Behinderung.

3. Die soziologische Theorie von Pierre Bourdieu ist hilfreich, um "verborgene Mechanismen der Macht" (zit nach SB, LE 2, S. 101) zu untersuchen. Als Werkzeuge bieten sich dessen Kapitaltheorie und sein Konzept des sozialen Raums mit den darin erkennbaren Habitus an.

4. Die von Harold Garfinkel beschriebene Ethnomethodologie ist die soziologische Betrachtung von Alltagshandeln und -wissen, das Menschen in der Interaktion wechselseitig von einander erwarten und das dadurch soziale Ordnung herstellt.

5. Die Systemtheorie nach Niklas Luhmann geht davon aus, dass Routinen und Strukturen ein Eigenleben führen das auf Selbsterhaltung gerichtet ist. Systeme sind geschlossen, arbeiten mit ihren eigenen Logiken und existieren im Kontext einer bestimmten Umwelt. Irritation von außen bewirkt, dass sich ein System neu organisiert.

Quitten-Lamm-Ragout nach Nigel Slater aus dem Slowcooker

 Ich habe gekocht und formuliert, der Liebste hat es nebenan in seinem low'n'slow-Blog veröffentlicht:

Quitten-Lamm-Ragout

Sonntag, 12. November 2023

Modul 1A, Lehreinheit 2

1. Bildungswissenschaft als Wissenschaft entstand in dem Moment, als Wissenschaftler begannen, die Geschichte der Erziehung systematisch darzustellen.

2. Im 5. Jh. v Chr. erfordern die neu entstandenen griechischen Demokratien die Fähigkeit, in einen öffentlichen Diskurs über Angelegenheiten der Verwaltung und Staatsführung einzutreten. Da es sich nicht um parlamentarische oder anders repräsentative Demokatien handelt, muss jeder Staatsbürger seine Interessen selbst gegenüber den anderen Staatsbürgern vertreten und Mehrheiten suchen. Dafür sind Kenntnisse in Rhetorik erforderlich (nach Meinung der Sophisten) , eine Ausbildung in Philospohie als höchster Tugend (nach Auffassung von Sokrates und Platon) oder eine Kombination aus Rhetorik und allgemeiner Bildung (Isokrates).

3. Im 17. und 18. Jh. machen rationales Denken und emanzipatorisches Interesse das pädagogische Programm der Aufklärung aus. Ziel der Erziehung ist einerseits, sich von Unwissen und Aberglauben zu befreien, andererseits, selbst zu denken und ein eigenes Urteil zu entwickeln. Um individuelles und allgemeines Glück zu erreichen, müssen Zöglinge ein tugendhaftes Leben erlernen (Locke), ihre grundsätzlich guten Anlagen vervollkommen und von negativen Einflüssen reinhalten (Rousseau) oder durch selbständiges Denken zu moralischen Urteilen gelangen können (Kant).Die philantropische Bewegung entwickelte aus diesen Ideen konkrete pädagogische Konzepte und setzte diese auch praktisch um.

4. Der ab Ende des 18. Jh. entstandene Neuhumanismus wandte sich gegen die Nützlichkeitsüberlegungen der Aufklärung und dem Menschen und seiner individuellen Entfaltung zu. Dazu sollten die alten Sprachen und antike Literatur studiert werden. Je nach Neigung sollten die Zöglinge sich dann weiter mit Sprache oder Mathematik auseinandersetzen. Es entstand ein staatliches SchulIwesen, das zumindest formal diesem Ideal verpflichtet war. Dabei ging es um Bildung als Selbstweck, eine allgemeine, nicht berufsbildende Bildung (v. Humboldt) um kritische Auseinandersetzung mit Ausbildungsinhalten und die Vereinigung von Individualisierung und Sozialisation (Schleiermacher).

5. Um 1900 stellen Pädagogen aus unterschiedlichen Bewegungen fest, dass die entstandenen Volks- und Elementarschulen in ihrem Bildungsauftrag stark eingeschränkt sind, die Gymnasien dagegen mit überbordender und die Schüler überfordernder Stofffülle das andere Extrem darstellen. Sie fordern in unterschiedlicher Ausprägung Reformen der kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, der Struktur und Inhalte an den Schulen selbst, die Durchführung von emprischer Forschung und generell eine Erziehung, die das Kind zum Ausgangspunkt nimmt. In ihren Überlegungen und Ansätzen nehmen die Reformpädagogen teilweise das Gedankengut und erzieherische Mittel, die während der NS-Zeit propagiert werden, vorweg.

6. Während der NS-Zeit kommt es zur Installation eines außerschulischen Erziehungssystems, das, zusammen mit den staatlichen Schulen, die von der Regierung propagierten Erziehungsziele umfassend und flächendeckend umsetzt. Dazu zählen die Annahme einer Hierarchie angeblicher Rassen, die Bevorzugung körperlicher Ertüchtigung gegenüber geistiger Bildung, die Vermittlung soldatischer Tugenden und ein generelles Misstrauen gegenüber Wissenschaft und intellektueller Betätigung. Die Erziehungswissenschaft wie auch die akademisch ausgebildete Lehrerschaft werden stark ausgedünnt. Einige der nationalsozialistisch geprägten Erziehungswissenschaftler wirken auch nach 1945, in teilweiser Abkehr von dem NS-Gedankengut, weiter als Professoren.

7. 1945 endet diese Geschichte des pädagogischen Denkens, an dieser Stelle kann ich nur mutmaßen, ob die Geschichte nach 1945 schlicht noch als gegenwärtig angesehen wird, oder ob diese in einer der weiteren Lerneinheiten thematisiert wird.

Modul 1B, Lehreinheit 1

1. Zunächst wird in einer Einführung erläutert, weshalb es gerechtfertigt erscheint, sich in der Bildungswissenschaft weiter mit Sozialisationsforschung zu befassen, auch wenn die Soziologie, aus der der Begriff Sozialisation ursprünglich stammt, sich mittlerweile von der Sozialisation als Forschungsgegenstand ab- und der Soziologie der Kindheit zugewandt hat.

2. Die von Geulen/Hurrelmann gefasste Definition von Sozialisation als "Prozeß der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt", bei dem es vorrangig darum gehe, "wie sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet" (Geulen/Hurrelmann 1980, S. 51 zit. nach LE 1 S. 17), wird als die allgemein akzeptierte Definition vorgestellt.

3. Sozialisation verläuft auf verschiedenen Ebenen der Gesellschaft. Ausgehend von dem Subjekt selbst, ziehen die weiteren Ebenen immer weitere Kreise um das Individuum: zunächst die Interaktion mit Familie, Freunden, Verwandten, dann innerhalb von Institutionen wie Betriebe, Schulen, Kirche, Medien und zuletzt der Gesamtgesellschaft.

4. Sozialisation verläuft in verschiedenen Phasen entlang der Lebensabschnitte einer Person, vom Säugling bis zum Greis.

5. Eine allgemein akzeptierte Sozialisationstheorie existiert noch nicht. Sie müsste folgende Kriterien erfüllen: auf empirischen Daten beruhend, eine logische Verknüpfung der einzelnen Erscheinungen bieten, nachvollziehbar Entstehung der Theorie, eingebunden in den fachlichen Diskurs, offen für neue Erkenntnis.

6. Der Begriff der Sozialisation als Konzept geht auf den französischen Soziologen Emile Durkheim (1858-1917) zurück.

7. Die Sozialisationstheorie von Erikson entstand in den 1950er und 1960er Jahren in den USA. Erikson beschreibt die Sozialisation des Menschen als acht aufeinanderfolgende Phasen, in denen der Mensch jeweils eine Entwicklungsaufgabe (Krise) bearbeiten und bewältigen muss. Kritiker werfen Erikson vor, das Ideal einer gleichförmigen Gesellschaft angepasster Mitläufer propagiert zu haben. 

8. Die Sozialisationstheorie von Beck entstand in den 1980er Jahren in Deutschland. Er geht davon aus, dass die Menschen gegenüber früher stärker als Individuen agieren. Dies wirkt sich in drei Dimensionen aus: der Freiheit, den eigenen Lebenseg gestalten zu können und zu müssen, der Entzauberung vorgegebener Lebenswege, und den gesellschaftlichen Strukturen und Mustern, in die sich Individue der Gegenwart integrieren müssen.

9. Die Sozialisationstheorie von Hurrelmann, entstanden in den 1990er Jahren in Deutschland, konzentriert sich auf die Jugendphase. Die Jugendphase, wie sie heute beobachtet werden kann, ist ein Produkt veränderter und komplexer gewordener Anforderungen an junge Menschen. Die Jugendlichen müssen sich mit bestimmten Entwicklungsaufgaben auseinandersetzen, um relevante Mitglieder der Gesellschaft der Erwachsenen zu werden. Dabei geht es um die Entwicklung von Kompetenzen und Qualifikationen, der eigenen Geschlechterrolle, einer Haltung zum Umgang mit Konsum und eines Systems von Werten und Normen.

Modul 1A, Lehreinheit 1

1. Pädagogik, Erziehung(swissenschaft) und Bildung(swissenschaft) werden oft synonym verwendet, unterscheiden sich aber inhaltlich:

a) "Pädagogik" ist das, was Lehrende praktisch an einem Lernort wie z.B. in der Schule tun. In der Vergangenheit wurde der Begriff auch für die Theorie dieser Praxis verwendet.

b) "Erziehung" ist umfassender und bezieht sämtliche Aktivitäten mit ein, die dazu dienen ein kompetenter Erwachsener zu werden. Erziehungswissenschaft untersucht diese Aktivitäten nach wissenschaftlichen Grundsätzen.

c) "Bildung" ist noch umfassender und beschreibt den Prozess der Ausbildung oder das Vorhandensein einer ausdifferenzierten Haltung einer Person zu sich selbst und der Welt. Der Bildungsprozess setzt sich auch bei Erwachsenen fort. Bildungswissenschaft untersucht diesen Prozess mit wissenschaftlichen Methoden.

2. Die Wissenschaft von der Erziehung bzw. der Bildung vereinigt empirische und normative Methoden.

a) Erziehungs-/Bildungswissenschaft kann empirisch vorgehen. In diesem Fall wird gemessen und beschrieben, was sich beobachten lässt. Wissenschaftler nehmen also eine Beobachterperspektive ein. Dieser Anteil der Forschung steht in einer gesellschaftswissenschaftlichen Tradition und bedient sich der Methoden die von solchen Wissenschaften entwickelt worden sind.

b) Erziehungs-/Bildungswissenschaft kann normativ vorgehen. Dann wird darüber nachgedacht, wie Erziehung/Bildung sein sollte und welche Ziele sie verfolgen sollte. Die Wissenschaft nimmt eine Handlungspektive ein. Es wird mit geisteswissenschaftlichen Methoden analysiert und argumentiert. In Deutschland war diese lange die vorherrschende Herangehensweise, die empirische Herangehensweise kam erst im Verlauf des 20. Jahrhunderts dazu.

3. Es lassen sich verschiedene Erziehungs- und Bildungstheorien unterscheiden. Modellhaft lässt sich sagen, dass jede Erziehungs- und Bildungstheorie, in unterschiedlich ausgereifter Form, drei Ebenen umfasst: ein Pädagogisches Handlungssystem, eine Pädagogische Theorie und Annahmen über das Menschenbild. Manche Erziehungs- und Bildungstheorien machen darüberhinaus auch Aussagen über die Pädagogik als Wissenschaft. Einige Erziehungs- und Bildungstheorien sind nur aus ihrem entstehungszeitlichen Kontext heraus verständlich bzw. setzen ein Verständnis als selbstverständlich heraus, das sich nur aus dem Kontext erschließt. Dieses Modell ermöglicht es, verschiedene Bildungstheorien zu unterscheiden, zu analysieren und zu vergleichen bzw. zu kritisieren.

Dienstag, 31. Oktober 2023

zum Wiederfinden: Baked Beans aus dem Slow Cooker

Donnerstag, 26. Oktober 2023

Bildung

Ich bin zwischen die Fronten der Lerntheorien geraten. Einerseits vermittle ich meinen Studierenden gerade brav, wie Lernen "funktioniert" und arbeite die vorgesehenen neurowissenschaftlichen (3-Speichermodell des Gehirns, Proteinbiosynthese, Synapsen) und lernpsychologischen Theorien (Behaviourismus, operante Konditionierung, Konstruktivismus) ab. Andererseits

habe ich mich selbst als Akadmiestudentin in die Studierendenrolle begeben und hörte gestern überrasch einen vehementen Rant aus erziehungswissenschaftlicher Sicht gegen die ganzen Hirnforscher und ihre Fixierung auf das subjektlos entleibte Gehirn. "Man kann Lernen nicht lernen, so wie man auch Kochen nicht kochen kann" rantete der Dozent. Lernen als Kampfbegriff. "Alle reden nur noch von Lernen" und meinen damit einen neurobiologischen Vorgang. Der soziale Aspekt, die Frage nach dem Sinn von Bildung, das Normativitätsproblem, an denen sich die Bildungswissenschaft seit Jahren abarbeitet, wird von den Hirnforschern nicht nur schnöde ignoriert, sondern es ist ihnen auch noch gelungen, mit unterhaltsamen Darstellungen ein breites Publikum für sich einzunehmen, das die Bildungswissenschaft wohl einerseits auch gerne selbst bespielen würde, zugleich aber - für mich überraschend - elfenbeinturmig von oben herab betrachtet. Das ist deshalb so überraschend, weil ich zugleich seit Jahren nicht mehr so kurz hintereinander in verschiedenen Vorträgen Begriffe wie Arbeiterkind, Arbeiterjargon, Arbeitersoziolekt und Zugehörigkeit zur Arbeiterklasse gehört habe. 

Erster Eindruck nach vier Wochen "Studium" der Bildungswissenschaft: die Bildungswissenschaftler haben einen ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex. Wir sind eine echte Wissenschaft! Mit Methoden, Theorien und allem was dazugehört, schreit es mir entgegen! Und: die Hirnforscher sind ungebildete, geschichtslose Gesellen, die das Volk mit eingefärbten Hirnscans verführen wollen zu glauben, mit dem Lernen wäre das alles irgendwie viel einfacher, als es die Fachwissenschaften über Jahrhunderte so behauptet haben. Und: denkt bloß nicht, ihr könntet künftig auf Pädagogen verzichten mit euren Synapsen, Lernapps und der ganzen KI!

Donnerstag, 5. Oktober 2023

was machst du eigentlich den ganzen tag ? 5. oktober 2023

als ich aufwache ist es kurz nach eins oder zwei. ich frage den liebsten, er sagt kurz vor fünf und sofort klingelt der wecker. es dauert bis viertel nach fünf, bis ich mich tatsächlich wach genug fühle aufzustehen. ich gehe ins bad und ziehe mich an, während der liebste frühstück richtet. müsli mit eigenen birnen und kaffee.

kurz nach sechs gieße ich mir noch einen schluck kaffee ein, der liebste fragt, ob ich nicht los muss, ja schon, aber nicht sofort, jedenfalls nicht ohne mehr kaffee.

ich breche auf und steige um 6:12 in die bahn. a. schreibt, sie sitzt im letzten wagen unten. ich höre deutschlandfunk übers handy. am umsteigebahnhof bringe ich mich in position und steige in der passenden letzten tür ein. a. hat uns einen vierersitz freigehalten. sie hat mir ein buch von jane gardam mitgebracht. der name kommt mir sofort bekannt vor, aber ich verwechsle es zuerst mit den büchern, die in minnesota spielen. ich scanne die liste der veröffentlichten werke und bleibe bei "the hollow land" hängen - das war tatsächlich eines der schöneren bücher, die ich in den letzten jahren gelesen habe.

kurz nach sieben sind wir da und machen uns zu fuß auf den weg. ich erzähle von der anbrechenden kultursaison, wenn die zeit der hamptons sich zum ende neigt. erwähne das lumpenpack-konzert nächste woche und hangle mich von da zu jason bartsch und dem steuerberatersong weiter.

vor ort angekommen, trennen sich unsere wege und ich mache mich ans werk. heute langer tag bis kurz nach halb fünf. als ich heraustrete nieselt es. nach wenigen metern beginnt es zu schütten. am bahnhof angekommen bin ich klatschnass und der zug ist weg. ich setze mich unter das bahnsteigdach bis die nächste bahn einfährt und versuche zu trocknen. unterwegs beantworte ich kontaktanfragen aus der fernuni und erkläre in der whatsappgruppe was meiner meinung nach der unterschied zwischen prozessbegriff und produktbegriff in bezug auf handlungs- und beobachtungsperspektive bedeutet. ich bin weiterhin sehr gespannt, auf jeden fall habe ich schon jetzt einige gelernt und kann zumindest so ungefähr pädagogik, erziehung(swissenschaft) und bildung voneinander abgrenzen. das ist doch auch was fürs leben.

als ich zuhause ankomme, bin ich immernoch komplett nass. ich ziehe mich um, der liebste hat tee, dazu gibt es kuchenreste von vorgestern. ich verziehe mich zum aufwärmen unter die bettdecke und sehe die folge babylon berlin von gestern zuende.

gegen halb acht ziehe ich mich nochmal an und fahre mit dem liebsten zu aspendos. ich esse einen klassischen döner, dazu türkischen tee. der mann an der kasse merkt an, dass wir ja schon länger nicht mehr da waren. stimmt.

wir fahren wieder nach hause und packen den koffer für morgen. dann dusche ich und mache es mir wieder unter der bettdecke gemütlich. wenn ich den blogpost gespeichert habe, vielleicht noch etwas fernsehen und dann bald schlafen.

die anderen tagebuchblogeinträge wie immer im blog von frau brüllen.

Montag, 7. August 2023

was machst du eigentlich den ganzen tag? 5. august 2023

 es ist wieder ein 5. des monats.

gegen 7 wache ich auf und suche auf dem handy nach der dlf-app. ich höre ein bisschen zu, dann stehe ich doch auf, gehe kurz ins bad und in das andere zimmer und schaue nach dem liebsten. er ist noch im tiefschlaf.

auf dem rückweg begegne ich meiner mutter. sie kocht kaffee und bringt mir einen becher. ich kann mich auf dem kaputten arm nicht aufstützen und sitze deshalb auf dem bett. sie sitzt gegenüber. migräne bricht aus. sie legt sich samt ibu wieder hin.

ich bin etwas besorgt, kann aber nichts tun. der liebste drückt mir zahnpasta aus der tube. ich mache katzenwäsche und ziehe die sachen von gestern an. der liebste zieht mir die strümpfe an und steckt die verschlüsse der ohrstecker auf.

meine mutter hat die migräne in die flucht geschlagen und wir frühstücken. ich möchte lieber unabhängig vom käsegebäck zur kirche gehen und das wetter ist trocken.

ich führe die übung einarmiges waschen mit dem waschlappen durch. am kleid muss ich noch das etikett abschneiden. es ist aus einheimischem holz (das kleid). ich ziehe das kleid an. der liebste macht das kleid zu und zieht mir blaue söckchen und die schuhe an, bindet die schleifen. mit der perlenkette ist das outfit komplett. die hochzeitstaugliche kurzhaarfriseur braucht keine weitere bearbeitung, ich verzichte auch auf mascara oder sonstiges - ich werde später sowieso zerfließen und mit einer hand lässt sich das alles nur schwer beheben.

der liebste hat die karte an das brautpaar geschrieben. thema: was sich bei uns durchs heiraten verändert hat. ich bin sehr gerührt, unterschreibe und zerfließe schon jetzt. wir schnüren die karte mit pinkfarbenem geschenkband an den karton mit der katzenbarbie, dann bereiten wir die zweite karte mit dem geldgeschenk vor.

ich sammle meine utensilien und die noten ein, während sich alle anderen umziehen. gegen 12:30 gehen der liebste und ich zu fuß durch die stadt zur kirche. es fühlt sich an, als gingen wir durch eine filmszenerie mit vielen komparsen, die einkaufende schweizer in der fußgängerzone darstellen müssen. die kirche ist noch zu, innen übt jemand orgel.

wir warten im schatten der bibliothek. eine mutter mit einem stapel büchern und mehreren kindern kommt heraus. "ich will ein buch, ein bu-huuch" jammert ein kleiner junge. "die sind viel zu schwer" "aber! ich! will! ein! buch!".

der familienchor trudelt ein, die kirche wird aufgeschlossen, die pfarrerin begrüßt uns mit handschlag. wir proben, klären tempo und entscheiden uns für angedeutetes metrum. ich bin wieder überrascht, wie flott das klingt, wie gut wir das metrum durchhalten, dass die töne sitzen. könnten wir jetzt noch ein, zwei stunden dran arbeiten, könnte das richtig chic werden, so wird es auch sehr schön, aber mehr von herzen als professionell, was ja heute auch besser passt.

der organist will nochmal proben, deshalb suchen wir uns sitzplätze und begrüßen dann draußen weitere eingetroffene verwandte. kurz vor zwei sitzen dann alle in den bänken, die kirche ist gut gefüllt.

aus einer box ertönen latino-rhythmen und ich ahne, das wird eine eher unkonventionelle trauung. es geht dann aber doch mit anklängen an den sommernachtstraum von der orgel los, während pfarrerin, trauzeugen und brautpaar einziehen.

die begrüßungsansprache der pfarrerin mündet fast ohne übergang in die predigt zum trauspruch "Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm!". zur stärkung gibt es dann für brautpaar und pfarrerin erstmal ein glas cola. es folgen die traditionellen lesungen der badischen agende und anschließend singen wir "geh aus mein herz".

dann tragen die brautleute ihre selbst verfassten eheversprechen vor. wer noch nicht gemerkt hatte, wie seelenverwandt die beiden sind, begreift es spätestens jetzt. dann werden die ringe getauscht und de pfarrerin nimmt sich zeit für einen ausgebigen und leise nur für das paar gesprochenen segen.

anschließend singen wir unser "irish blessing" - auch hier wieder tränen im chor, bei den brautleuten und in den bankreihen. nach gebet und weiteren ankündigungen ziehen mrs und mr s'i feierlich aus.

gratulation, ein glas sekt, weitere verwandte begrüßen, dann gruppenfoto, irgendwie rast die zeit davon und dann gibt es schon abendessen. unser tisch erpuzzelt sich einen späten slot am büffet, was mir sehr lieb ist, so kann ich zwischendurch den arm etwas hochlegen.

das essen ist sensationell gut, und was ich besonders angenehm finde: es ist die sorte büffet, bei der einem das essen von serviceleuten auf den teller gelegt wird. so sieht alles schön aus und geht zügig voran. (zuerst salate, räucherfisch und vitello tonnato, später roastbeef, hähnchenbrust, spätzle und gemüse - ich bekomme das herrliche roastbeef in kleine stücke geschnitten).

es folgen ein paar ratespiele, die gäste diffundieren zwischen drinnen und draußen, es ist trocken und angenehm warm, dann nachtisch, torte und käse.

wir führen den rapunzelsomg auf, dann verlagert sich die feier ins obergeschoss, es gibt eine diashow, fotobox und brautwalzer, dann tanzen für alle. die jungen leute spielen bierpong mit apfelsaft und kickern. wir tanzen ein bisschen im einarmigen modus, das ist sehr schön.

um mitternacht stoßen wir mit a. auf ihren geburtstag an und singen nochmal kanon. gegen halb zwei brechen wir auf und gehen zu fuß zurück nach hause. die komparserie liegt in ihren schweizer betten, die stadt ist still und leer, es nieselt.

so ein schönes fest! der liebste hilft mir baim ausziehen und ich sinke in mein altes bett, was jetzt das gästebett ist.

die anderen tagebuchblogeinträge finden sich im blog von frau bruellen.

Mittwoch, 22. Februar 2023

Neue Nationalgalerie, Berlin: Monica Bonvicini. I do You.

* einen besuch wert

im detail:

**einführung:
ich stehe erstmal ein wenig herum, rechts hinter der eingangstür ist eine öffentliche wärmestube des berliner wärmenetzwerks eingerichtet. es gibt theoretisch kostenlosen tee. vermutlich weil gerade erst eröffnet, gibt es allerdings jetzt noch keinen tee. ich gehe weiter in den raum und muss unterwegs meine karte vorzeigen. dann entdecke ich auf einem tresen saalzettel auf einem abreissblock - das a3-blatt beginnt mit einer knappen einführung. 

**benutzerführung:
im raum: keine. besucher*innen können sich in der glashalle bewegen wie fische im aquarium oder wie billardkugeln, mal hierhin angezogen und dann wieder dorthin irrend. der saalzettel hilft auch hier: abbildungen und erläuterungen zu allen gezeigten installationen. 

**aufstellung/hängung:
sehr clever. die installation "Upper Floor", bestehend u.a. aus einer fast raumbreiten nahtlosen spiegelwand teilt die fläche etwa mittig. für mich war das erstmal gar nicht sichtbar, so ebenmäßig spiegelte die wand die eingangsfensterfront wieder. zwei damen, die meine mutter hätten sein können, fotografierten selfies von der wand. nur dadurch fiel mir der spiegeleffekt überhaupt auf. die spiegelwand ist die langsseite eines podestes, um das herum und auf dem sich die einzelnen werke befinden. spontan erinnert mich das alles an marina abramovic, allerdings mit stärkerem fokus auf architektur und deren vergänglichkeit (2 Tonnen Alte Nationalgalerie, matte scheiben aus der alten neuen nationalgalerie auf der rückseite des podests). mindestens 30 minuten lang angekettete museumsbesucher sind leider nur dreimal pro woche hinter den neuen scheiben zu sehen. 

**umfang:
glashalle der neuen nationalgalerie. in 30-45 minuten zu erleben. 

**inhalte:
arhitektur und mensch, architektur und frau, beschränkung und freiheit, hommage an das museumsgebäude von mies van der rohe. 

**hintergründe:
einzelausstellung einer berliner künstlerin in der frisch renovierten neuen nationalgalerie. 

**architektur:
ja. sehr. 

**extras:
saalzettel in xl 

**website: https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/monica-bonvicini/

**fazit: sehr schöne feier der architektur der neuen nationalgalerie, überraschende aussichten aus dem gebäude heraus. das thema mann-frau fand ich eher aufgesetzt. trotzdem schöner prolog um dann ins untergeschoss einzutauchen.

Montag, 6. Februar 2023

Was machst du eigentlich den ganzen Tag - 5. Februar 2023

Es ist wieder der 5. des Monats und Frau Brüllen sammelt Tagebuchblogbeiträge. 

Kurz nach sieben wache ich auf und bin richtig wach. Um den Liebsten nicht zu stören, stehe ich auf, hole das Handy und lese weiter in den The Crown-Recaps auf vulture.com, konkret die 2. Staffel. Die Autorin stört sich sehr daran, dass die Persönlichkeit der Queen nicht stärker ausgeleuchtet wird und intensivere Auseinandersetzung mit - aus Sicht der Autorin - Nebenfigurgen stattfindet. Ich denke da wird einerseits sehr gut über die Bande gespielt und durch die "Nebenfiguren" erfahre ich auch viel über die Krone (und über Elizabeth), andererseits gibt es einfach mehr öffentlich zugängliches Material über die anderen Personen im Kronenuniversum und schließlich ist das keine Serie über die Queen sondern über die Krone (und das was dieses mysteriöse Konzept mit einer Familie und einem Land im 20. Jahrhundert so anrichtet). 

Gegen acht setze ich Kaffee auf. Der Liebste wacht auch auf und holt irgendwann den frischen Kaffee ans Bett. Wir lesen bis gegen halb zehn. Ich heize den Backofen an und lasse das Warmwasser laufen, bis es warm genug ist für die (Nasen- und normale) Dusche. Immernoch ziemlich verschnupft, aber es wird. Frisch geduscht ziehe ich mich an, lege die Aufbackbrötchen in den Backofen, decke den Tisch. Wir frühstücken. Danaben läuft der Gottesdienst im Deutschlandfunk. Nachdem wir die ersten Minuten verpasst haben, rate ich katholischer Gottesdienst. Der Priester versucht sich in einer Dialogpredigt. Fragt nach Pizzavorlieben der Gemeinde und singt das Pippi-Langstrumpf-Lied. Er tut mir irgendwie leid. 

Nach dem Frühstück starte ich eine runde Wäsche im neuen Ökoprogramm, das 3:39 dauert und damit rechtzeitig fertig werden wird, bis wir los müssen. Im Flur stehen schon wieder Kartons. Ich baue Bügelbrett und Youtube auf, lege die Wäsche der letzten Woche zusammen und sehe dabei Great British Menu. Irgendwann kommt der Liebste rein: der Strom ist ausgefallen. Nach ein paar Minuten ist dann auch der Puffer meines Internetstreams leer: kein WLAN ohne Strom. Heizungssteuerung, Waschmaschine, alles aus. Der Liebste checkt die Sicherungen (alle drin) und die Ampel vor dem Haus (noch an). Ich gehe ein Stockwerk tiefer: A. und Z. haben auch keinen Strom. A ist endlich wieder da. Sie zeigt mit ein Handyphoto von sich und "dem Mann für den sie gearbeitet hat". Ich mache Komplimente für ihr professionelles und chices Aussehen. Leider erkenne ich nicht, dass es sich um den israelischen Ministerpräsidenten handelt. Meine inneren Bilder von Netanjahu sind irgendwie großartiger als der zierliche zurückhaltend lächelnde Mensch neben der strahlenden A auf dem Photo. Der Liebste kommt dazu: die Website der Netzgesellschaft kündigt an, dass der großflächige Stromausfall in unserem Stadtteil bis 15:30 behoben sein wird. Z. verwickelt uns in ein Gespräch über seine Abnehmmethoden. Ich bin genervt und versuche, das auch zu zeigen. Hält ihn nicht ab. Trotzdem kommen wir dann irgendwann dort weg. 

Ich schalte mein Handy auf Stromsparbetrieb und lese noch etwas weiter in den Crown-Recaps. Kurz vor drei ist der Strom wieder da. Ich ziehe ich mich um, wir brechen auf Richtung S-Bahn und warten eine gefühlte Ewigkeit auf den S-Bahn-Ersatzbus. Während der Fahrt recherchiere ich nochmal, welche Haltestelle die nächste zur Oper ist, dennn mittlerweile sind wir etwas zeitknapp. Wir springen an der Wilhelmstraße aus dem Bus und gehen zügigen Schrittes hinter der russischen Botschaft zur Komischen Oper und dort direkt in den Rang und unsere Loge. Wir haben perfekte Zuspät-komm-Plätze: Zwei Sessel in einer Minireihe die nur aus zwei Sesseln besteht. Wegen verschnupft setzen wir beide OP-Masken auf, wie schätzungsweise 5% der Anwesenden (darunter auch einige mit FFP2). 

La Cage aux Folles ist eine Augenweide. Gesanglich ist es mir teilweise zu Musical in Klangfarbe, Betonung und Dynamik, teilweise aber auch wirklich berührend. Das Orchester ist durchgängig großartig. Ich habe von meinem Platz direkte Sicht auf den Schlagzeuger - großes Ballett, was er da macht. In der Pause gehen wir nach oben und trinken passend zum Stück einen Sekt. Ich bin sehr angerührt von dem Publikum. Etwa zu gleichen Teilen vom Typ Wilmersdorfer Witwe (Federboa! in pink!), Schöneberger Studienrat und schwule Haute Volée. Darunter viele ältere Paare für die das Stück eine Hymne sein muss. Wir rätseln, ob die Tänzer eigentlich durchweg Männer waren oder nicht. Einige sehen definitiv so aus, einige definitv nicht, bei einigen sind wir definitiv nicht sicher. Die zweite Hälfte ist wie bei Rusalka dichter und prägnanter als die erste. Oder alle sind jetzt warmgelaufen. Viel Szenenapplaus, standing ovations und Glitterkanonen ins Publikum am Ende. Hach! 

Wir sind vergleichweise schnell an der Garderobe und sind diesmal so schlau vor dem Mantelholen bei der Sawade-Süßigkeiten zuzugreifen. Draußen ist es eisig. Der Liebste telefoniert mit seiner Mutter, die uns die Opernkarten zu Weihnachten geschenkt hat, wir bedanken uns für den schönen Abend. Wir schlendern wieder an den Russen vorbei und zur Pekingente. Heute ist nicht Neujahr und es ist deutlich leerer. Es gibt noch eine Pekingente im Ofen und wir genießen das Gericht "with all the trimmings", sehr köstlich und besonders. Dazu heißen Ingwer-Zitronen-Tee. Praktischerweise beginnt unsere Buslinie direkt vor der Pekingente und wir können nach wenig (kaltem) Warten einsteigen und direkt nach Hause fahren. Zuhause lasse ich mir eine Wärmflasche machen, setze noch Brotteig an und verziehe mich ins Bett. Ich sehe die mittags unterbrochene Kochsendung zuende. Der Liebste kommt dazu. Wir hören noch Radio und ich schlafe bald ein. 

Die anderen Blogposts finden sich hier.

Sonntag, 8. Januar 2023

Kulinarische Weltreise im Januar 2023: Philippinen. Filipino Egg Pie

Quick and simple habe ich mich auch diesemal mit der bewährten Methode (Googlesuche nach: apple pie recipe <Name des Landes auf englisch> ) einem Foodblog mit Alltagsrezepten aus den Philippinen genähert. Vanjo Merano lebt zwar in der Nähe von Chicago, hat es sich aber zum Ziel gesetzt, die Philippinische Küche bekannt zu machen. Nach den Kommentaren diverser Ex-Pats unter seinen Rezepten zu urteilen, gelingt ihm das sehr gut, ganz besonders mit seiner Egg Pie, die aus einem Mürbteigboden und einer Eiercreme besteht. Diese Eiercreme erinnert an Creme Brulee und ist wunderbar cremig-schmelzend, allerdings auch sehr nahrhaft...

 

Egg Pie

Zutaten:

Mürbteigboden

2,5 amerikanische Tassen Mehl (ich: Weizenmehl Typ 550)
1 Tl Salz
2 El Zucker
1 Tasse gekühlte Butter in kleinen Würfeln
0,25-0,5 Tasse kaltes Wasser

Füllung

1,75 Tassen ungesüßte Kondensmilch (ich: 7,5%)
4 Eier
1 Tl Vanilleextrakt (ich: Paste)
1 Tasse Zucker 

Zubereitung:

Die trockenen Zutaten mischen, Butter zügig unterkneten, mit dem kalten Wasser zu einem glatten Teig verbinden. Den Teig zur Kugel formen und mindestens 30 Minuten kühl stellen.

Anschließen ausrollen und eine Form damit auslegen (ich: 26cm Springform), den Rand etwas nach oben ziehen und den Boden einige Male einstechen (ggf. blind backen, habe ich aber nicht gemacht), die Form zurück in den Kühlschrank stellen.

Die schaumige Egg Pie vor dem Backen.


Den Backofen auf 175 Grad vorheizen. Währenddessen die Kondensmilch leicht erwärmen und eines der Eier trennen. Das Eiweiß steif schlagen, das Eigelb zusammen mit den restlichen Eiern schaumig aufschlagen und nach und nach den Zucker, die Vanille und die erwärmte Kondensmilch unterrühren. Zuletzt den Eischnee unterheben und die Masse anschließend in die Backform gießen und diese auf mittlerer Höhe in den Backofen schieben. Nach 15 Minuten die Temperatur auf 160 Grad reduzieren und dann noch weitere 40 Minuten backen.

Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Die Füllung wird dabei etwas zusammensinken, das ist normal. Abgekühlt als Dessert servieren.


Egg Pie nach dem Backen.


Dieser Post ist Teil der Kulinarischen Weltreise von https://volkermampft.de/. Jeden Monat besuchen wir kulinarisch ein anderes Land und kochen Rezepte aus den verschiedenen Länderküchen nach. Die anderen Rezepte werde ich hier nach und nach verlinken:


Wilma von Pane-Bistecca mit Kare Kare Britta von Brittas Kochbuch mit Siopao - Gedämpfte Teigtaschen mit Schweinefleischfüllung Wilma von Pane-Bistecca mit Corned Beef Tortang Talong Susanne von magentratzerl mit Caldereta Wilma von Pane-Bistecca mit Philippinisches Calamansi Huhn Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Spanish Bread oder Señorita Bread Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält auf den Philippinen - die besten Rezepte und Gerichte 



Kulinarische Weltreise 2023

Philippinen

Afghanistan

Chile

Teigtaschen rund um die Welt

Finnland

Libyen

USA

Namiba

Vegane Gerichte aus aller Welt

Jamaika

Mongolei

Kosovo

zum wiederfinden - 30 tage yoga

2015 30 days of yoga
2016 yogacamp
2017 revolution - 31 days of yoga
2018 true - 30 day yoga journey
2019 dedicate - a 30 day yoga journey
2020 home - a 30 day yoga journey 

2021 breath - a 30 day yoga journey

2022 move - a 30 day yoga journey

2023 center - a 30 day yoga journey

 

Freitag, 6. Januar 2023

Was machst du eigentlich den ganzen Tag? 5. Januar 2023

Aufwachen um 4:15. Ich höre Radio, bis der Wecker um 5 Uhr klingelt. Der Liebste macht Frühstück. Ich stehe auch auf, wir frühstücken und ich verlasse um 6 Uhr das Haus. Die S-Bahn hat Signalstörung. Ich bin froh, dass ich sowieso früh dran bin. Während der Fahrt lese ich Blogs und Guardian. Um 7 Uhr komme ich an. Es regnet nicht mehr, der Fußweg ist einsam, Morgenlicht lässt sich aber schon erahnen. Gegen 20 nach sieben komme ich in meinem Büro an. Der Büromitbewohner ist schon da. Wir reden kurz, ich koche noch Kaffee und stelle Teile meiner Präsentationen um, dann gehen wir beide in unsere Lehrsäle. Work as usual. Danach beeile ich mich, dort wegzukommen und starte tatsächlich schon um 13:30 meinen Weg zum Bahnhof. Es ist windig aber hell. Nicht unangenehm. Nach sieben Minuten fällt mir auf. dass meine Rechnertasche eher leicht auf der Schulter hängt. Ich bleibe stehen, sehe in die Tasche: tatsächlich da sind nur drei Bücher drin, aber nicht der Rechner. Ich erwäge kurz, am Wochenende nochmal zu kommen um den Rechner zu holen und merke dann, dass vor mir einer meiner Studis steht, der mir auf dem Fußweg entgegen gekommen war. Offensichtlich denkt er, ich wäre seinetwegen stehengeblieben. 

Den restlichen Blogpost hatte Blogger leider beim Veröffentlichen verschluckt. Die Fortsetzung ging ungefähr so:

Ich murmele etwas von vergessenem Rechner und setze mich wieder in Bewegung zurück. Der Studi schließt sich an. Er ist auf dem Weg zum Nachschreibetermin und hat große Bedenken, was seine Chancen in der Privavtrechtsklausur angeht. Ich rede ihm gut zu und begleite ihn zum Eingang des großen Saals, in dem er noch nie gewesen war. Dann schnell rauf ins Büro, den Rechner aus der Dockingstation genommen und eingepackt und wieder auf den Fußweg Richtung Bahnhof. Inzwischen ist es 13:45. Am Bahnhof erstehe ich ein Käsebörek und eine Butterbrezel und nehme dieses Mittagessen auf dem Bahnsteig ein. 14:21 starte ich zurück Richtung Berlin. Diesmal mit Notarzteinsatz, bin ich um Viertel nach drei zuhause. 

Der Liebste unterbricht das Home Office für eine Tasse Kaffee. Dann breche ich auch schon wieder auf zum Policum. Der Arzttermin verläuft ungefähr wie gedacht und dauert nicht allzu lange. Ich kann direkt wieder in einen Bus einsteigen und fahre vom Policum zur Apotheke, wo mein Impfstoff im Kühlschrank zurückgelegt ist. Kurz vor fünf stehe ich samt Impfstoff vor der Arztpraxis. Schon bald rücke ich auf und darf innen Platz nehmen, um viertel nach fünf hat der Arzt den 2-Komponenten-Impfstoff angerührt und in meinen Oberarm gedrückt. Ich eile nach Hause, denn ich bin der Meinung sofort wieder aufbrechen zu müssen, will aber die ganzen Gesundheitsunterlagen nicht noch den ganzen Abend mitschleppen.

Glücklicherweise kann der Liebste mich überzeugen, dass ich noch über eine Stunde Zeit habe und nicht sofort los muss, ich habe mich um eine Stunde vertan. Erleichtert trinke ich Tee, lade das Impfstoffrezept in der Krankenkassenapp hoch und schaue noch eine halbe Stunde "The Crown". Dann fahre ich recht zufrieden mit allem was ich heute schon geschafft habe Richtung Potsdamer Platz. Diesmal warte ich nicht draußen sondern setze mich gleich an den reservierten Tisch. Ich merke wie der lange Tag langsam von mir abfällt. Nach einer Weile bestelle ich ein alkoholfreies Bier und informiere S. via Whatsapp, dass der Italiener keine Karten mehr akzeptiert und ich nur knapp 20 Euro Bargeld dabei habe, vielleicht hat sie welches dabei? Noch eine Weile später kommt S. mit Bargeld und berichtet von moralischem Dilemma am Geldautomaten (soll man sich um dort liegende Obdachlos kümmern und wenn ja, wie genau?). Das Italienerpersonal weiß angenehmer Weise noch, dass wir Spaghetti Carbonara essen werden und wir müssen uns um nichts kümmern.

Ich bekomme eine kulinarische Weltreise aus Schokolade als nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Sehr großartig. Wir tauschen uns über Reisepläne aus: Thailand, Florida, Australien, versus Polen, Baltikum, Helsinki per Interrail und Fähre. Wir fragen uns, weshalb die Helsinki-Talinn-Fähre so wenig kostet. S. war in Liechtenstein und hat weitere weiße Flecken von der persönlichen Landkarte gelöscht. (Auf unserer Joblandkarte war Liechtenstein traditionell rot gewesen). Wir haben beide Entscheidungen über Verämnderungen in der Altersvorsorge getroffen. Wir blicken nur wenig zurück und tauschen uns lieber über unsere neuen Jobs aus. Überlegen kurz, wie es wäre wenn ich eine Gartenparty für und mit meinen Nachfolger ausrichte, der das Unternehmen nun auch schon wieder verlässt. Unsere Wetten haben wir leider alle verloren. Ich habe vergessen, was ich jetzt eigentlich als Wetteinsatz ausgeben muss. Machen wir nächstes Mal.

Gegen halb elf bezahlt S. mit dem frischen Bargeld, ich erstatte meinen Anteil per Paypal und wir gehen zu Fuß Richtung Potsdamer Platz. Während S. noch Richtung memory lane abbiegt, steige ich in den Bus. Kurz  nach elf falle ich ins Bett und schlafe schnell ein.

Im Blog von Frau Büllen werden die Tagebuchposts vom 5.1. gesammelt.