Aufwachen um 4:15. Ich höre Radio, bis der Wecker um 5 Uhr klingelt. Der Liebste macht Frühstück. Ich stehe auch auf, wir frühstücken und ich verlasse um 6 Uhr das Haus. Die S-Bahn hat Signalstörung. Ich bin froh, dass ich sowieso früh dran bin. Während der Fahrt lese ich Blogs und Guardian. Um 7 Uhr komme ich an. Es regnet nicht mehr, der Fußweg ist einsam, Morgenlicht lässt sich aber schon erahnen. Gegen 20 nach sieben komme ich in meinem Büro an. Der Büromitbewohner ist schon da. Wir reden kurz, ich koche noch Kaffee und stelle Teile meiner Präsentationen um, dann gehen wir beide in unsere Lehrsäle. Work as usual. Danach beeile ich mich, dort wegzukommen und starte tatsächlich schon um 13:30 meinen Weg zum Bahnhof. Es ist windig aber hell. Nicht unangenehm. Nach sieben Minuten fällt mir auf. dass meine Rechnertasche eher leicht auf der Schulter hängt. Ich bleibe stehen, sehe in die Tasche: tatsächlich da sind nur drei Bücher drin, aber nicht der Rechner. Ich erwäge kurz, am Wochenende nochmal zu kommen um den Rechner zu holen und merke dann, dass vor mir einer meiner Studis steht, der mir auf dem Fußweg entgegen gekommen war. Offensichtlich denkt er, ich wäre seinetwegen stehengeblieben.
Den restlichen Blogpost hatte Blogger leider beim Veröffentlichen verschluckt. Die Fortsetzung ging ungefähr so:
Ich murmele etwas von vergessenem Rechner und setze mich wieder in Bewegung zurück. Der Studi schließt sich an. Er ist auf dem Weg zum Nachschreibetermin und hat große Bedenken, was seine Chancen in der Privavtrechtsklausur angeht. Ich rede ihm gut zu und begleite ihn zum Eingang des großen Saals, in dem er noch nie gewesen war. Dann schnell rauf ins Büro, den Rechner aus der Dockingstation genommen und eingepackt und wieder auf den Fußweg Richtung Bahnhof. Inzwischen ist es 13:45. Am Bahnhof erstehe ich ein Käsebörek und eine Butterbrezel und nehme dieses Mittagessen auf dem Bahnsteig ein. 14:21 starte ich zurück Richtung Berlin. Diesmal mit Notarzteinsatz, bin ich um Viertel nach drei zuhause.
Der Liebste unterbricht das Home Office für eine Tasse Kaffee. Dann breche ich auch schon wieder auf zum Policum. Der Arzttermin verläuft ungefähr wie gedacht und dauert nicht allzu lange. Ich kann direkt wieder in einen Bus einsteigen und fahre vom Policum zur Apotheke, wo mein Impfstoff im Kühlschrank zurückgelegt ist. Kurz vor fünf stehe ich samt Impfstoff vor der Arztpraxis. Schon bald rücke ich auf und darf innen Platz nehmen, um viertel nach fünf hat der Arzt den 2-Komponenten-Impfstoff angerührt und in meinen Oberarm gedrückt. Ich eile nach Hause, denn ich bin der Meinung sofort wieder aufbrechen zu müssen, will aber die ganzen Gesundheitsunterlagen nicht noch den ganzen Abend mitschleppen.
Glücklicherweise kann der Liebste mich überzeugen, dass ich noch über eine Stunde Zeit habe und nicht sofort los muss, ich habe mich um eine Stunde vertan. Erleichtert trinke ich Tee, lade das Impfstoffrezept in der Krankenkassenapp hoch und schaue noch eine halbe Stunde "The Crown". Dann fahre ich recht zufrieden mit allem was ich heute schon geschafft habe Richtung Potsdamer Platz. Diesmal warte ich nicht draußen sondern setze mich gleich an den reservierten Tisch. Ich merke wie der lange Tag langsam von mir abfällt. Nach einer Weile bestelle ich ein alkoholfreies Bier und informiere S. via Whatsapp, dass der Italiener keine Karten mehr akzeptiert und ich nur knapp 20 Euro Bargeld dabei habe, vielleicht hat sie welches dabei? Noch eine Weile später kommt S. mit Bargeld und berichtet von moralischem Dilemma am Geldautomaten (soll man sich um dort liegende Obdachlos kümmern und wenn ja, wie genau?). Das Italienerpersonal weiß angenehmer Weise noch, dass wir Spaghetti Carbonara essen werden und wir müssen uns um nichts kümmern.
Ich bekomme eine kulinarische Weltreise aus Schokolade als nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Sehr großartig. Wir tauschen uns über Reisepläne aus: Thailand, Florida, Australien, versus Polen, Baltikum, Helsinki per Interrail und Fähre. Wir fragen uns, weshalb die Helsinki-Talinn-Fähre so wenig kostet. S. war in Liechtenstein und hat weitere weiße Flecken von der persönlichen Landkarte gelöscht. (Auf unserer Joblandkarte war Liechtenstein traditionell rot gewesen). Wir haben beide Entscheidungen über Verämnderungen in der Altersvorsorge getroffen. Wir blicken nur wenig zurück und tauschen uns lieber über unsere neuen Jobs aus. Überlegen kurz, wie es wäre wenn ich eine Gartenparty für und mit meinen Nachfolger ausrichte, der das Unternehmen nun auch schon wieder verlässt. Unsere Wetten haben wir leider alle verloren. Ich habe vergessen, was ich jetzt eigentlich als Wetteinsatz ausgeben muss. Machen wir nächstes Mal.
Gegen halb elf bezahlt S. mit dem frischen Bargeld, ich erstatte meinen Anteil per Paypal und wir gehen zu Fuß Richtung Potsdamer Platz. Während S. noch Richtung memory lane abbiegt, steige ich in den Bus. Kurz nach elf falle ich ins Bett und schlafe schnell ein.
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