Montag, 26. August 2024

Modul 1D LE 2

Gesellschaft als Konstrukt reproduziert sich durch Daten. Daten wandeln sich in Handlungswissen und Handlungsfähigkeit um. Data Literacy ermöglicht Kontrolle. Daten können als quantitative, qualitative, primäre oder sekundäre Daten vorliegen. Sie sind eine Vorstufe der Information. Daten sind gemacht - nicht gegeben - und als solche Abstraktionen der realen Welt. Big Data kennzeichnen Volume, Velocity, Variety, Value und Veracity. Es fragt sich, was will/kann/darf/soll ich mit Daten machen?

Tulodziecki versteht Datafizierung als Umwandlung vielfältiger Informationen in verarbeitbare und analysierbare Daten. Digital basierte Mediatisierung wirkt sich aus auf die Wahrnehmung von Welt, den Umgang mit Informationen, die Regulierung von Emotionen, die Gesaltung von sozialen Beziehungen, Formen des Lernens, Arten des Denkens, Öffentliche Meinungsbildung, Verhaltens- und Wertorientierungen und Identitätsentwicklung.

Krotz versteht unter Medien, technisch, ästhetisch und gesellschaftlich vereinbarte und betriebene Kommunikationspotenziale, derer sich Menschen unter bestimmten Bedinungen bedienen können. Medienwandel bedeutet: Menschen kommunizieren anders, das gesellschaftliche Machtgefüge muss neu ausbalanciert werden, neuartige Inhalte werden in neuen Formen und Ästhetiken distribuiert, Menschen entwickeln andere Bedürfnisse und gehen mit Medien anders um. Sein Mediatisierungsansatz beschäftigt sich mit der Perspektive der Menschen auf Mediatisierungsprozesse, mit den gegenwärtig konkret stattfindenden Mediatisierungsprozessen, mit der Erforschung historischer Mediatisierungsprozesse, mit den Machtproblemen funktional verstandener Medien und mit Chancen und Risiken von Medien. Er hofft auf ein Zurückerobern der Netze als Raum zivilgesellschaftlich akzeptierter Selbstverwirklichungsformen.

Rath postuliert, dass die menschliche Lebenswelt nur als eine mediale gedacht werden kann. Er versteht ein Medium als Vermittlung, die zugleich Konstruktion ist. Ein Medium ist nur dann ein Medium, wenn es als solches verstanden wird. Sprache, Gestik und Mimik sind demnach primäre Medien. Nach dem Rieplschen Gesetz verdrängen neue Medien ältere niemals vollständig, die bisherigen Medien bestehen weiter, die Medienvielfalt vergrößert sich. Mediatisierung bedeutet, dass sich der Mensch der Medien als einer Grundvoraussetzung des Menschseins bewusst wird.

Brüggen sieht Big Data als Herausforderung für souveränes Handeln. Diese macht Medienkompetenzförderung notwendig. Dabei gehen Big Data Anwendungen weit über die Möglichkeiten des Web 2.0 hinaus. Die Führerscheinmetapher greift nicht mehr.

Aßmann et al. erwarten eine Verhaltensänderung angesichts von Überwachungsmöglichkeiten. Es fehlt an Kenntnis- und Einflussmöglichkeiten um informationelle Selbstbestimmung zu gewährleisten. Datenauswertungsmöglichkeiten sind vielfältig, Partizipationsmöglichkeiten begrenzt. Den Menschen sind kommerzielle Nutzungsmöglichkeiten oft nicht bewusst. Berechenbarkeit führt zu einem Verlust an Handlungsfähigkeit. Das Verhältnis von Mensch und Maschine verändert sicht. Medienpädagogik muss diesen Herausforderungen begegnen.

Verständig sucht nach der Ordnung der Daten. Er unterscheidet drei Perspektiven: Daten als Ausgangspunkt einer Kategorisierung, die Ordnungssystematik der Daten selbst und Daten von Daten (Metadaten). Neben quantitativ und qualitativ unterscheidet er auch statische und dynamische Daten und hinterfragt die Gegebenheit von Daten. Auch digital vernetzte Architekturen sind menschengemacht, deren Vorstellungen von Welt eingeflossen. Algorithmische Architekturen müssen als veränderbar verstanden werden.

[Teil D]



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