Montag, 30. März 2020

sonntag 29. märz 2020

ausgeschlafen bis nach acht neuer zeit. dann ofen anfeuern, kaffee kochen und samt kaffee wieder zurück ins bett. draußen ist es grau, aber weniger kalt als am samstag. im radio kommt ein beitrag über bonhoeffers "von guten mächten", das ich sehr mag. wir lesen noch ein bisschen und stehen dann auf. es gibt ein richtiges sonntagsführstück mit gekochten eiern und lachs, dazu eine katholische messe im deutschlandfunk, bei der ein aramäischsprechender diakon der syrisch-orthodoxen nachbargemeinde stimmgewaltig mitwirkt. sehr schön. der liebste entdeckt einen greifvogel auf dem zaunpfahl. ich sehe ihn nur noch davonfliegen, vermutlich war es ein baumfalke.

wir bleiben in der nähe des ofens und ich lese im netz herum. mittags spreche ich mit meinen eltern. mein telefon bricht leider alle paar minuten die verbindung ab. mit dem gerät des liebsten geht es dann besser. meines mag irgendwie keine temperaturunterschiede. draußen stürmt es, immer wieder geht ein regenguss nieder.

ich überzeuge den liebsten, noch einen kleinen spaziergang zu machen, bevor er den grill anfeuert. wir nehmen den weg durchs dorf und dann richtung autobahn. an einem zaun hängt ein handgeschriebenes schild "liebe nachbarn, uns hat es erwischt, wir sind in quarantäne. bitte betretet unser grundstück nicht. uns geht es gut, liebe grüße g. und s." am wegesrand sehen wir wieder waldsterne je näher wir der autobahn kommen, umso kälter und schneidender wird der wind. deshalb gehen wir wirklich nur bis zur autobahn und dehen dort um.

der liebste heizt den grill an, holt feuerholz ins haus setzt sich wieder hinter den ofen, ich mache noch eine gartenrunde. viele narzissen sind umgeknickt durch den wind. sonst sieht es gut aus. ich spreche a. über die straße hinweg an, ob wir ihr dinkelmehl mitbringen sollen. als sich ein regenguss nähert gehe ich auch zurück ins haus. danach erleben wir echtes aprilwetter. sturm, regen, hagel, dazwischen kurz sonne. obwohl der wind einmal den grill umwirft, gelingt es dem liebsten ein vorzügliches essen zuzubereiten (line-up wie gestern: wasserbüffelbratwurst, halloumi, rote rahnen, dazu red cabbage slaw). danach sitzen wir weiter gemütlich und lesen.

kurz vor acht brechen wir auf, stellen das wasser ab und den kühlschrank aus, denn es ist wieder frost angekündigt. wir holen noch zwei liter frische milch von der milchtankstelle und sind bald in berlin. ich setze einen brotteig an und dokumentiere alle schritte für meine mutter, die gerade ihren ersten sauerteig pflegt. anschließend schaue ich noch die zweite folge von "unorthodox" bei einer tasse tee, der liebste wirkt an seinem rechner. gegen 23 uhr gehen wir schlafen, ich fühle mich aber noch sehr wach und schaue deshalb noch ein bisschen Let's Dance. irgendwann bin ich dann auch müde und schlafe ein. ca 60.000 infizierte auf zeit-online.


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