der liebste steht wieder früh auf und geht um viertel vor 6 aus dem haus. ich stelle den wecker auf 7, schlafe aber nicht mehr wirklich ein und stehe dann auch auf. frühstück: müsli mit geriebenem apfel und kaffee. dazu sonntagszeitung. danach erstmal unter die dusche, dann internetlesen und anschließend yoga-programm tag 24.
gegen 10 gehe ich an den schreibtisch. meine kissenkonstruktion nervt mich und ich nähe kurzentschlossen das keilkissen an das polster, vielleicht sitze ich so bequemer und das keilkissen rutscht nicht mehr dauernd weg. anrufe von zwei arztpraxen. termine werden abgesagt. falls ich was brauche, soll ich im neuen quartal die krankenkassenkarte per post schicken, dann würden sie mir die karte samt rezept zurückschicken.
kurz nach 11 kommt der liebste zurück. er will sofort zu unserem quarantäne-einkauf aufbrechen, solange es noch was gibt. ich sage meine telefontermine ab und wir fahren zu kaufland. wir haben zwei listen, einmal vorrat für eine angenommene quarantäne von 14 tagen mit haltbarem frischgemüse und haltbaren lebensmitteln aus dem trockensortiment sowie fisch und fleisch zum einfrieren, sowie eine liste für den laufenden verbrauch. wir bekommen eigentlich alles außer eier zumindest in irgendeiner brauchbaren variante. das dauert trotzdem überraschend lange und am ende haben wir einen sehr vollen einkaufswagen, der sich nur noch schwer lenken lässt. die mengen sind ok, wir dürfen alles mitnehmen, nicht zu viele sachen von einer sorte.
wir fahren weiter zum baumarkt, denn ich möchte zwei boxen um den notvorrat aufzubewahren (einmal ungeziefersicher für mehl & co und einmal luftdurchlässig aber taubensicher für den balkon). am baumarkt stehen ca 20 leute außen vor dem eingang in der schlange. es dürfen nicht mehr als 150 personen gleichzeitig im markt sein. angesichts der TK-produkte in unserem kofferraum fahren wir lieber weiter.
bei einem mexikanischen steetfoodstand in tempelhof, von dem der liebste mir schon seit wochen vorschwärmt und der das alles vermutlich nicht überleben wird, holen wir burritos und quesadillas zum mitnehmen. gegen 14 uhr sind wir zuhause.
wir tragen die frischen sachen nach oben, verräumen und fallen über das mexikanische essen her. extrem lecker, aber danach bin ich für zwei stunden im burrito-koma. wir legen uns etwas hin und schauen let's dance zuende. irgendwie anrührend, wie sich die teilnehmer mühe geben, ein bisschen fröhliche stimmung in die wohnungen zu bringen.
zurück am schreibtisch höre ich den neusten drostenpodcast, während ich post fertig mache. mein heutiger ted-talk ist von sam rodriguez: what we'll learn about the brain in the next century. nette zukunftsvision, der ich gut folgen kann, die sketchnotes sind entsprechend auch deutlich aussagekräftiger als gestern...
kurz nach halb sieben steige ich aufs rad und fahre zur marktschwärmerei, während der liebste hause das brot im backofen bewacht. diesmal warten alle draussen, immer nur ein kunde darf rein, bis auf das gemüse ist schon alles fertig in nummerierten papiertüten verpackt. ich freue mich sehr, j. in der schlange zu treffen. wir machen distant socialising auf dem bürgersteig und fahren nach der ausgabe noch zusammen mit dem rad zum volkspark und unterhalten uns über dies und das und beobachten mäusejagende wohnungskarzen auf ausgang.
kurz nach acht bin ich wieder zuhause. der liebste hat mittlerweile den ganzen restlichen einkauf nach oben getragen und auf dem küchentisch aufgebaut. ich bin kurz genervt, weil ich jetzt erstmal lieber in ruhe gekocht und gegessen hätte. wir packen aber schnell alles in zwei klappkisten, eine sichere ich zusätzlich mit einer ikea-tasche für den balkon. dann kocht der liebste brokkoli, schwarzwurzeln und japanische nudeln mit sojasauce. zum nachtisch teilen wir uns wieder eine orange.
ich portioniere noch hackfleisch zum einfrieren und nehme eine packung erdbeeren und eine dose mit sanddornmark aus dem gefrierfach, das kann dann über nacht für marmelade auftauen.
wir streamen noch ein wenig kitchen impossible und schlafen dann gegen 23 uhr. letzter stand auf zeit-online sind 33.000 infizierte.
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