gegen sechs wache ich auf. ich versuche nochmal einzuschlafen und höre radio. schließlich stehe ich auf, heize den ofen an, setze kaffee auf. draußen ist alles mit reif überzogen, es sieht aus wie im märchen. die sonne kommt im osten über die häuser als ich mit zwei bechern kaffee ins bett zurückkehre.
irgendwann nach acht stehen wir auf und frühstücken. ein wochenendfrühstück mit ei und dem oranienburger generalanzeiger. der landkreis OPR riegelt sich ab. "touristische einreisen" sind per allgemeinverfügung verboten, das gilt auch für leute mit zweitwohnsitz in OPR, es sei denn sie sind sowieso schon dort. die asklepios-klinik in birkenwerder bittet die bevölkerung, mundschutze zu nähen und der klink zu spenden, eine nähanleitung der uniklinik dresden ist verlinkt.
dann gartenrunde mit kaffee. der frost der letzten nächte hat die blüten von forsythie und die zierquitte braun verfärbt, einige triebe von rosen und hortensien sind auch erfroren. die obstbäume sind weiter in wartestellung, aber sonst treibt alles kräftig aus und auf unserer wiese sind viele narzissen dazugekommen.
wir sprechen über die straße weg mit a. und erfahren, dass es hier schwierig ist, an dinkelmehl zu kommen. danach gehen wir erstmal wieder rein zu unserem warmen ofen.
ich lese etwas im internet, zu meiner täglichen leseliste ist nun auch das corona-blog von j. hinzugekommen. die sonne heizt das haus kräftig auf, wir lassen den ofen ausgehen und machen irgendwann sogar die terassentüren auf. als mittagessen teilen wir uns zwei bananen. während der liebste ein mittagsschläfchen macht, ziehe ich die gartensachen an, reiße vogelmiere aus und schneide oder breche vertrocknetes von den stauden ab. im vorgarten traue ich mich auch, den boden etwas zu lockern und die vogelmierereste unterzuarbeiten, denn da weiß ich einigermaßen sicher, wo etwas wächst und wo sicher nicht. in den restlichen beeten halte ich mich mit der hacke lieber zurück. n. radelt vorbei und d. kommt kurz danach auch vorbeigelaufen. auf dem dorf ist es deutlich leichter, leute zu sehen ohne sich zu nahe zukommen.
ich nehme einige dachwurz- und sedumableger aus dem vorgarten und pflanze sie in alte blumentöpfe. wenn sie angewachsen sind, sollen sie zu h. umziehen. außerdem pflanze ich die helleborus-setzlinge von meiner mutter hinter dem schuppen in die erde und gieße alles gut an. währenddessen ist familie k. eingetroffen und baut im nachbargarten ein zelt auf. wir grüßen uns über den zaun. später unterhalte ich mich mit a. über den anderen zaun hinweg, der gerade sein besteck-mobile entwirrt. er hat kurzarbeitergeld und die hilfen für kleine unternehmer beantragt und berichtet von irren zahlen bei den anträgen - die behörden vergeben jetzt wartenummern für die antragstellung weil sonst deren server zusammenbrechen. ich freue mich über seine zuversicht, er geht davon aus, dass er die sache übersteht - jedenfalls solange die baumärkte aufbleiben und er sich in haus und garten beschäftigt halten kann.
der liebste kommt heraus und wir trinken kaffe auf den treppenstufen. ich erläutere dem liebsten, dass wir riesen-rahnen haben und er lieber jetzt schon den grill anheizen soll, was er auch brav anfängt, während ich meine gartenutensilien wieder einräume. gegen fünf werde ich übermütig und mache uns gin tonic. beim ersten schluck wird mir klar, dass eine der hauptzutaten von tonicwater zucker ist. hm. wir trinken den drink trotzdem, es fühlt sich an wie sommer.
kaum ist die sonne weg, wird mir draußen zu kalt, ich ziehe zürück auf den sessel und lese. der liebste repariert die gerissenen zaunseile. ich gehe auch nochmal raus und wir gucken dem auto unter die haube, das manchmal seltsame geräusche macht. wir sehen nichts. stauben ein paar trockene blätter ab und füllen wasser nach. vielleicht hilft es.
nach sechs ist unser essen fertig. es gibt red cabbage slaw, wasserbüffelbratwürste, halloumi und gegrillte rahnen, dazu rotwein. danach orange.
wir heizen den ofen nochmal an und setzen uns mit rotwein und büchern auf sessel und sofa. gegen halb neun (winterzeit) ziehen wir ins bett um und machen bald das licht aus.
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