Samstag, 31. Juli 2010

republication: Von Tizian bis Tiepolo. Sonderausstellung Städel Frankfurt am Main

* exzellent

im detail:
**einführung: wie so viele präsentiert sich auch diese ausstellung klatschmohnrot. am eingang verdeckt eine zurückgesetzt freistehende wand (auch dies eine derzeit oftgewählte eingangssituation) zunächst den blick in den kleineren saal, der die graphiksammlung zeigt. ein großer einführungstext zu beginn beleuchtet vor allem auch die geschichte dieses sammlungsbestandes, zur rolle venedigs, gerade auch im vergleich zu florenz, woe die zeichnung noch eine weitaus bedeutsamere rolle spielt. weitere überblickstexte zur renaissance und zum rokoko.
**benutzerführung: das farbkonzept rot für renaissance und lila für rokoko erleichtert die orientierung, der renaissance-eingangstext weist den besucher in die richtige richtung. ausführliche texttafeln zu jeder zeichnung machen audioguide oder saalzettel überflüssig und erschließen die teils interpretationsbedürftigen werke auf kluge weise. manchmal ein bisschen zu klug.
**aufstellung/hängung: sehr gelungen, spiegelfrei, die klatschmohnwände sind ein bisschen 2004, das lila dagegen fast gewagt, glaubhaft rokokoesk, wenn auch zum farbklang der graubraunen werke manchmal unpassend.
**umfang: in einer dreiviertelstunde gut zu durchschreiten, nur ein saal mit einigen vitrinen u. stellwänden
**inhalte: zeichnungen hauptsächlich des 16. und 18. jahrhunderts, darunter zahlreiche kompositions- und detailstudien. einiges von geradezu erschreckend moderner anmutung, erinnert an den ersten stahlrohrsessel, der eigentlich ein polstersessel ohne polsterung war.
**hintergründe:funktion der zeichnung zwischen entwurfsskizze und autonomem kunstwerk, kürzliche erforschung des zeichnungsbestandes im städel
**architektur: n.a.
**extras: keine
**homepage: www.staedelmuseum.de/index.php?id=1268
**fazit: überraschend geglückte kabinettausstellung ohne muffige archivanmutung


ursprünglich hier veröffentlicht im november 2006

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