Es ist wieder Tagebuchblogtag bei Frau Brüllen. Der Liebste weckt mich gegen halb sieben. Ich bin relativ wach. Ich mache mich mit kurzem Umweg durch das Bad auf den Weg in die Küche. Der Liebste hat die Fortsetzung des Osterfrühstücks aufgebaut. Die Zopfhasen sind immernoch saftig und sehr fein, dazu gibt es Hagebuttenmarmelade, Nudossi, Käse, Schinken, Salami und Ostereier.
Kurz nach sieben bricht der Liebste auf zur letzten Feiertagsschicht. Ich bleibe noch in der Küche, trinke weiter Kaffee, höre Radio und lese den Wirtschaftsteil der Sonntagszeitung, anschließend in diversen Blogs, der Liebste hat über Forellen in der Schweiz geschrieben, mit einem etwas verstörenden Filmbeitrag aus dem SRF-Archiv von 1964. Wir telefonieren kurz dazu.
Ich wässere die Orchideen und ziehe dann noch einmal für ein Stündchen zurück ins Bett, lese dort weiter. Mir ist nach einem faulen Tag. Schließlich stehe ich doch wieder auf und bereite das Wohnzimmer yogatauglich vor. Breath day 2 endet mit der Freiheitsglocke. Ich setzte nochmal Kaffee auf und lege mich dann gemütlich in die Badewanne, lasse mich dabei von dem Synapsen-Podcast zu den Kinderseelen in der Pandemie unterhalten. Wie schön, einmal einen Pädagogen zu hören, der kompetent von Studiendesigns, Signifikanz und dem Aufwand wissenschaftlicher Forschung spricht.
Danach ziehe ich mich an und mache es mir mit dem restlichen Kaffee im Sessel gemütlich. Ich notiere kurz das Zopfhasenrezept samt Abwandlung zum Wiederfinden und widme mich dann dem Strickzeug und Netflix. Gegen viertel vor sechs kehrt der Liebste zurück und sesselt mit, bis um sechs unser Besuch klingelt.
Mit Winterjacke und warmen Handschuhen spazieren wir zum Cherusker-Park - ich kann alle überzeugen, dass wir den Balancier-Parkours ausprobieren - dann weiter durch die Crellestraße zum Alten Matthäi-Kirchhof. Wir wundern und bewundern die Gräber. Eine Kofferinstallation von Gerald Matzner ist frisch aufgestellt. Im kalten Wind noch eben durch die Kolonnaden am Kleistpark und durch Akazien- und Belzigerstraße zurück.
Wir sind froh, uns dann bei heißem Tee aufzuwärmen, während der Reis kocht und das persische Lamm aufwärmt. Zu viert sitzen wir auf Abstand am ausgezogenen Tisch und genießen den Besuch - tatsächlich waren E. und D. auch die letzten Besucher gewesen, seit ihrem Besuch im November waren nur wir selbst und Frau Z. in der Wohnung gewesen. Als Nachtisch teilen wir uns den Rest der Zuger Kirschtorte. Kurz nach zehn brechen die beiden auf, wir sind, auch durch den Kaffee zum Nachtisch und die ganze Anregung, die echter Besuch nach so langer Zeit bedeutet, überraschend wach und sehen noch ein bisschen fern, bis wir dann kurz vor Mitternacht ins Bett sinken.
Auf zeit.de jetzt 2,9 Mio Infizierte insgesamt, davon 108.000 in den letzten sieben Tagen, 10,54 Mio Geimpfte.
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