* einen besuch wert
im detail:
**einführung: die ausstellung ist chronologisch angeordnet, nach eine einführenden text folgen weitere kapiteleinführungen zu den einzelnen ausgestellten phasen.
**benutzerführung:der eingang zur ausstellung ist merkwürdig verdeckt und führt entlang einer schräggestellten wand in den ersten saal auf der nordseite des museums. erfreulicherweise hält sich die fondation auch nach 20 jahren noch daran, kostenlose saalzettel auszugeben, auf denen der besucher weiterführende informationen zu einzelnen werken nachlesen kann, ohne einen audioguide bemühen zu müssen. audioguides gibt es natürlich außerdem auch noch. anders als saalzettel, die man sogar nachträglich noch ausdrucken kann, kann man die audioguides aber später nicht mitnehmen. die ausstellung folgt recht streng dem chronologischen aufbau, lediglich ein kabinett mit vermutlich lichtempfindlichen graphiken und aquarellen weicht davon etwas ab.
**aufstellung/hängung: die werke hängen an starkfarbig getönten wänden in dunkelgrau und weinrot. besonders das grau harmoniert ganz hervorragend mit einigen der farbfeld-gemälde, bei denen sich hellere, strahlendere farben aus einem dunkleren hintergrund hervorschieben. andererseits bekommen die werke dadurch einen etwas dekorativen touch, der ihnen vielleicht nicht ganz gerecht wird.
**umfang: die ausstellung umfasst rund 100 werke aus dem zeitraum 1913 bis 1938 und lässt sich in 1,5-2 stunden in ruhe betrachten.
**inhalte: die ausstellung bietet gewissermassen die vorgeschichte zu den späten abstrakten werden klees, die sich in der sammlung der fondation befinden. der weg in die abstraktion und die auseinandersetzung klees mit trends und moden, den werken von zeitgenossen, wird deutlich. genauso aber auch die besondere klee-sicht auf die dinge, die ungeheure energie und der schaffensdrang klees, sein oft systematisches vorgehen, das sich abarbeiten an bestimmten ideen und konzepten, zugleich aber auch sein humor. man kann hier viele ungewöhnliche oder ungewohnte klees entdecken, entwicklungen nachverfolgen. dadurch wird das einzelne werk teilweise weniger originell, dafür erschließt sich der sinn oft besser.
**hintergründe: klee bildet, neben picasso oder giacometti, einen schwerpunkt der sammlung der fondation beyeler. diese ausstellung widmet sich den hintergründen dieses teils der sammlung.
**architektur:die museumsarchitektur mit dem spiel zwischen draußen und drinnen, offen und abgeschlossen, bewährt sich mal wieder sehr.
**extras: anlässlich der ausstellung sind einige werke als kunstdrucke im originalformat (auch bereits gerahmt) erhältlich. es ist verblüffend, wie wenig ausdrucksstark manche dieser drucke im vergleich zum original wirken, anderes, wie der prämierte apfel, funktioniert wunderbar.
**website: https://www.fondationbeyeler.ch/klee/
**fazit: sehr schöne und umfangreiche ausstellung, vermutlich lohnen sich mehrere kürzere besuche mehr als ein langer.
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