Der Liebste weckt mich kurz nach sechs, wir haben verschlafen. Ich entscheide mich spontan für den späteren Zug und höre noch in Ruhe die Nachrichten im Radio zuende, danach kurz ins Bad und anziehen (dunkle Jeans, blau-weiß-gestreiftes Hemd, knallblauer oversized Wollpullover).
Ich rühre eine halbe Tüte Roggenmehl in den Brotteig. Wir frühstücken. Müsli, Haferkleie, halbe Banane, Milch, Joghurt. Gegen sieben bricht der Liebste auf. Ich lese noch ein bisschen und trinke Kaffee und breche dann viertel nach sieben auf. Die angepeilte S-Bahn fährt mir vor der Nase weg. Die BVG-App schlägt mir eine völlig andere interessante Verbindung vor über den Gegenuhrzeigerring mit Umsteigen in Gesundbrunnen. Wäre aber langsamer als die geplante Verbindung. Ich fahre Risiko und nehme die nächste S-Bahn im Uhrzeigersinn und erreiche just in time meinen Anschluss am Südkreuz. Der Regio ist nicht sehr voll und wird ab Hauptbahnhof noch leerer. So gut wie alle tragen Masken, so gut wie alle FFP2. Ich buche Hin- und Rückflüge für das 50++-Fest im Sommer und sage zu. Danach ein Blick in mein Onlinebanking, die restliche Zeit lese ich in Blogs, Zeit und Guardian.
Ich steige aus. Vor dem kleinen Bäckerladen in der Bahnhofsunterführung steht eine Schlange, keiner mit Maske, dafür mit Abstand und immer nur 1 Person im Laden. Das gelbe Fahrrad ist noch da und nur wenig nass. Ich setze den Helm auf, schließe das Rad vom Zaun los, Handschuhe an, und radle zur Arbeit. Es ist frisch weniger eisig als am Tag davor. Angekommen, schließe ich das Rad an einen der Bügel zwischen Alt- und Neubau, nehme Helm und Handschuhe ab, suche meine Schlüsselkarte raus und checke um 8:20 an der Zeiterfassung ein. Ich gehe ans Werk.
Zwanzig nach zwölf mache ich Mittagspause in der Hochschulmensa nebenan. Es ist sehr voll, viele sehr junge Leute, stolze Neustudenten vermute ich. Ich entscheide mich für Rote-Bete-Quiche mit Feta, Salat und Walnüssen. Sehr lecker, könnten wir auch mal machen. Ich lese noch ein paar Minuten und gehe dann zurück, checke kurz vor eins wieder ein und gehe wieder ans Werk.
Um 18:30 mache ich Schluss, draußen ist alles sehr nass, regnet aber nicht mehr. Ich schließe das Fahrrad los, Helm und Handschuhe an, radele zum Bahnhof und schließe das Rad an den Zaun. Ich erreiche den Regio, um diese Zeit angenehm leer. Ich nutze die Zeit und telefoniere mit meinen Eltern. Mit den neuen Masken geht das recht gut. Am Südkreuz steige ich um und bin dann kurz nach halb acht zuhause.
Der Liebste hat Backofenkürbis und -rüben vorbereitet und brät die veganen Fischstäbchen. Dazu gibt es Endiviensalat und eine Joghurt-Blutorangensauce. Wir essen. Ich fülle den Brotteig in den Schmortopf und setze eine Maschine Wäsche auf.
Wir machen die Wohnung reinigungsbereit, währenddessen schiebe ich das Brot in den Ofen. Dann lege ich noch zwei Taschen Wäsche zusammen und bügle ein wenig. Dabei schaue ich mit halber Aufmerksamkeit Let's Dance.
Der Liebste hängt die Wäsche auf dem Balkon auf. Ich räume die zusammengelegte Wäsche in unsere Schränke. Dann mache ich mich bettfertig und ziehe samt Let's Dance um kurz nach zehn ins Bett um. Der Liebste nimmt irgendwann das Brot aus dem Backofen und überzeugt mich, nicht weiter vor dem Streamen zu schlafen. Wir schlafen irgendwann gegen elf.
Die anderen Tagebucheinträge vom 5. April 2022 finden sich hier.
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