Montag, 21. Juni 2021

Die kulinarische Weltreise – Griechenland: Apfelkuchen mit Olivenöl und Walnüssen!

"Everyone needs a place to lay their weary head. For travelers visiting Athens, Filoxenia Hotel is an excellent choice for rest and rejuvenation. Well-known for its budget friendly environment and proximity to great restaurants and attractions, Filoxenia Hotel makes it easy to enjoy the best of Athens." sagt Tripadvisor. Und genau so war es: wir waren zu jung, um uns am grausligen Zustand des Hotels ernsthaft zu stören, wir brauchten täglich dringend "rest and rejuvenation" und to "enjoy the best of Athens" war der Grund, weshalb wir gekommen waren. Essen gehörte irgendwie nicht dazu. Wir kamen mehr oder weniger mit Flüssignahrung aus.

Der Kuchen schmeckt wunderbar nussig und saftig.

Als ich dann einige Jahre später für ein Jahr in York studierte, machte ich die klassische deutsche Expat-Erfahrung und vermisste richtiges Brot aus Sauerteig sowie Kaffee und Kuchen. Das Studentenwohnheim war nicht mit Backutensilien ausgestattet und so backte ich den einfachsten Kuchen für solche Fälle, der auch in einem englischen roasting tin für Truthähne gebacken werden kann: Hefezopf. Meine Mitbewohner erkannten darin allerdings keinen Kuchen.

 

Vor dem Backen sieht der Teig überraschend schokoladig aus.

"Auf die Frage, „Was ist Kuchen eigentlich?“ antworteten die Deutschen hier in meiner Umgebung spontan „etwas Süßes“, “Lecker“, „Genußmittel“, „ein süßes Gebäck“, „süß“, „Torte ohne Sahne“ „Arbeit und Genuß“, „ein Gebäckteil“, „süßes Gebäck in einer Form gebacken“ usw. Die Frage kann als eine sprachliche, handwerklich-fachliche und kulturelle verstanden werden, sie hat ziemlich komplexe Dimensionen. –Was das Wort Kuchen bezeichnet, ist nicht ganz genau zu definieren. Das zeigt zum Beispiel die Überlegung, die auf den ersten Blick klar aussieht: Kuchen ist anders als Brot. Aber selbst die Grenze zwischen Kuchen und Brot als Gebäck schwankt tatsächlich von Ort zu Ort, von Mensch zu Mensch, von Zeit zu Zeit, wenn man genauer beobachtet. Es gibt auch Produkte in der Grauzone, wie Hefezopf." lerne ich aus der Dissertation der japanischen Ethnologin Satsuki Sakuragi: "Zur sozialen Praxis und symbolischen Bedeutung des selbstgebackenen Kuchens".

 

Zutaten für den griechischen Apfelkuchen.

Wenn der Hefezopf in der Grauzone zwischen Kuchen und Brot wohnt, dann besiedelt der griechische Apfelkuchen, den ich mir von Tina von foodundco.de abgeschaut und geringfügig abgewandelt habe, die Grauzone zwischen Kuchen und Auflauf.

Der griechische Apfelkuchen ist eher rustikal, die Äpfel müssen nicht geschält werden.

Das ist ein Rezept, in dem die einzelnen Zutaten verschwinden. Der Kuchen schmeckt weder nach Olivenöl, noch nach Orangen oder Zimt, schon gar nicht weihnachtlich. Nussig und saftig beschreibt es für mich am besten. Ein wunderbarer Nachtisch, vielleicht zusammen mit einer Kugel Eis. Klassisch zur Kaffeestunde, oder als prima haltbarer Proviant aus der Lunchbox.

Meine Zutaten: 

200 ml Olivenöl extra vergine
Saft einer Orange
2 Eier
2 cl Raki, Ouzo oder Calvados
200 g Zucker
2 TL Backpulver
1,5 TL Zimt
200 g Vollkornweizenmehl
75 g grob gehackte Walnüsse
etwas Butter für die Form
2 EL Zucker, gemischt mit 1/2 TL Zimt
3 große Äpfel
1 EL Rosinen oder Korinthen

Zubereitung: 

Backofen auf 180° Ober/Unterhitze vorheizen. Eine Auflaufform oder Backform mit Backpapier auslegen, das Backpapier großzügig mit Butter einstreichen. Die Zimt-Zucker-Mischung auf das Papier streuen. 

Das Kerngehäuse der Äpfel ausstechen und die Äpfel in ca 1 cm breite Scheiben schneiden. Die Form mit den Äpfeln auslegen und die Äpfel etwas andrücken. Die Lücken zwischen den Äpfeln mit einem Teil der Walnüsse und den Rosinen ausfüllen.

Dann zunächst alle flüssigen Zutaten gut verrühren und anschließend die übrigen Zutaten flott einarbeiten und die Masse über die Äpfel in die Form gießen.

45-60 Min. backen. Die Backzeit ist abhängig von der Backform (hohe Form aus Keramik dauert länger als flache Form aus Metall. Den Kuchen nach dem Backen für einige Minuten in der Form stehen lassen, dann auf eine Platte stürzen und das Papier vorsichtig abziehen. Der Kuchen schmeckt besonders gut am nächsten Tag, dazu passt Sahne oder Vanilleeis.


Blogger Aktion "Die kulinarische Weltreise" von @volkermampft hält in Griechenland - die besten Rezepte und Gerichte 

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17 Kommentare:

Ulrike hat gesagt…

Olivenöl im Kuchen macht den so schön saftig

poupou hat gesagt…

Ja, das ist echt eine Geheimwaffe!

Liebe Grüße, Poupou

Petra aka Cascabel hat gesagt…

Ich habe gerade wieder einen Kanister kretisches Olivenöl bestellt, jetzt muss nur noch die Apfel- und Walnussernte gut werden :-) Schon mal danke für's Rezept!

volkermampft hat gesagt…

Tolles Rezept und spannend was man alles in der Literatur so findet.

Schöne Grüße
Volker

Tina von Küchenmomente hat gesagt…

Olivenöl verwende ich ja öfter im Kuchen und habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Und die Kombination Apfel und Walnüsse ist auch super. Das Rezept merke ich mir auf jeden Fall!
Bei Grauzone Kuchen fällt mir spontan übrigens noch Bananenbrote ein ;-) .
Liebe Grüße
Tina

Kuechentraum und Purzelbaum hat gesagt…

Ich habe bisher noch nie mit Olivenöl im Kuchen gebacken, da habe ich mich noch nicht rangetraut. Aber in Kombination mit Nüssen und Äpfeln kann ich mir das doch sehr gut vorstellen.
Viele Grüße

Susanne hat gesagt…

Olivenöl, Apfel, Walnuss - kann nur gut sein.
Und die kulturellen Grenzen sind echt fließend, ich stolpere immer über die "quick breads" aus den USA, die für mich Kuchen sind. Ach so, ja. Bananenbrot ist für mich auch Kuchen......

Friederike hat gesagt…

Da ich öfter Olivenöl in Kuchen verwende, gefällt mir dein Kuchen-Auflauf sehr gut, werde ich auf jeden Fall ausprobieren!! Vielleicht in kleinen Portionsförmchen...

Anja hat gesagt…

Ich kenne ja bereits viele Arten von Apfelkuchen, aber so habe ich ihn noch nicht gesehen. Vor allem dass man mit Olivenöl Kuchen backen kann. das muss ich unbedingt mal ausprobieren.

Simone von zimtkringel hat gesagt…

Als bekennende Nicht-Torten-Esserin, die aber trotzdem gerne und reichlich mit Gebäck versorgt sein will, tendiere ich deutlich zu dieser Art von kompakten, aber nicht trockenen Kuchen. Das Rezept kommt in die Sammlung!
Liebe Grüße
Simone

poupou hat gesagt…

@Tina und Susanne: spannend, für mich ist Bananenbrot definitiv Kuchen (auch wenn es Brot heißt)...

Liebe Grüße
poupou

Anonym hat gesagt…

Wow das sieht sehr gut aus, kannte ich gar nicht.

LG Wilma / Pane-Bistecca

Brotwein hat gesagt…

Einen Apfel-Walnuss-Kuchen mit Olivenöl hatte ich auch schon mal gebacken. So einfach und vom Geschmack einfach genial! Das Rezept hier liest sich ebenfalls exzellent.
Lieben Gruß Sylvia

dirk franke hat gesagt…

Wenn etwas Brot heißt, dann ist es Brot. Sonst wäre das ja blöd.

Britta von Backmaedchen 1967 hat gesagt…

Mit Olivenöl im Kuchen hab ich noch nie gebacken, aber wenn ich deinen so sehe sollte ich das schleunigst mal nachholen. Apfel und Walnüsse sind eine tolle Kombination ich nehme sofort ein Stück.
Liebe Grüße
Britta

fluffig & hart hat gesagt…

Äpfel und Walnüsse sind ja sowieso schon eine perfekte Kombination und vom Olivenöl würde ich mich jetzt auch nicht stören lassen. Egal ob Brot oder Kuchen, lecker hört es sich jedenfalls an.

Anonym hat gesagt…

Könnte man auch Dinkelvollkornmehl nehmen? Falls ja, einfach 1:1 ersetzen?