Es ist mal wieder der 5. des Monats...
Während der Liebste aufsteht, werde ich halb wach, schlafe aber nochmal ein als er geht. Mein Wecker klingelt um viertel vor Sieben, ich bleibe liegen bis nach der Presseschau im Deutschlandfunk und stehe dann auf und gehe ins Bad. Irgendwie bin ich langsam und verbringe 45 Minuten im Bad und mit dem Kaffeekannencheck. Ich ziehe mich an (schwarze Hose, schwarz-weiß-blockgestreiftes Kurzarmshirt) und frühstücke (mein übliches selbstgebackenes Roggenvollkornbrot, dazu Tomatenleberwurst, Käse und Hagebuttenmarmelade - auch selbstgemacht, und Kaffee mit Hafermilch). Für die Mittagspause richte ich einen Kohlrabi, ein Stück Gurke und eine Gelberübe und fülle die Sigg-Flasche mit Brennesseltee. Ich lese noch ein wenig in Zeitung und Internet und breche gegen viertel vor Neun auf.
Draußen ist es schon jetzt deutlich wärmer als gestern, ich packe den lila Pullunder in die Fahrradtasche, radle nach Neukölln und bin viertel nach Neun an der Schule. Ich lese noch ein bisschen und gehe dann kurz vor halb ins Gebäude. T. ist auch schon da und will wissen, was sie gestern verpasst hat. Ich erzähle von den Gnocchi alla Romana. Weil T. traurig ist, dass sie das verpasst hat, spielt M. uns das Video nochmal vor. Ich könnte schwören, dass das diese Website und genau das Rezept war, finde aber hier keinen Videolink? Der Unterricht ist wieder einmal abwechslungsreich und vollgepackt, ich bin auch heute begeistert von der super Vorbereitung. Das Gerundio ist eigentlich sehr praktisch, aber mit Deutsch im Kopf dann doch nicht so leicht spontan einzubauen. Wir staunen über die Misere, in der sich der italienische Journalismus offensichtlich befindet, eine positive Ausnahme, und wie für uns gemacht, sind die Nachrichtenseite in einfacher Sprache und die italienische Nachrichtenzusammenfassung des WDR.
Ungefähr beim dritten Hören verstehen wir, dass Italien gerade darüber diskutiert, alle Schüler mit einer Art Bürostuhl auf Rollen mit einem kleinen Klapptischchen auszustatten, um die Abstandsregeln besser umzusetzen. Erstaunlich. Die armen Lehrer!
Die Mittagspause verbringe ich mit meinem costudianti im türkischen Cafe gegenüber. Auch heute wieder sehr nett und so preisgünstig, dass ich wieder zweimal nachfrage, ob sich die Verkäuferin nicht verrechnet hat (2,60 für einen Milchkaffee und ein Hefe-Spinat-Teilchen).
Nach Kursende telefoniere ich kurz mit dem Liebsten, er ist schon zuhause und hat auch schon eingekauft. Ich radle also auch direkt nach hause und stelle fest, dass ich den Weg inzwischen in einem höheren Gang nehme als Anfang der Woche. Zuhause angekommen verpacke ich die aufgetaute Rinderzunge in doppelten Tiefkühlbeuteln (note to self: wir brauchen mal neue große TK-Beutel aus dem Migros). und fülle den Pökelsud dazu. Das passt wie abgemessen und ich verfrachte alles zurück in den Kühlschrank. Dann lege ich mich mit einer Tasse Kaffee eine Runde zum Liebsten, der bereits mittagschläft, und lese in dem Kochbuch, das in der Post war. Klingt ganz gut. Viele pochierte Eier, darauf habe ich auch mal wieder Lust.
Nach der Sieste wässere ich die Küchenorchideen und räume den Wohnzimmertisch frei. Ich schneide die Bluse zu und bastele ein wenig Schrägband. Das geht leichter als gedacht, auch wenn der im Internet empfohlene Papp-Schrägbandformer nicht funktioniert. Die ersten Nähte laufen auch prima, leider weigert sich die Maschine dann, zick-zack zu nähen. Nach etwas Internetrecherche nehme ich Spule und Nadel raus, puste überall ein wenig rein und baue alles wieder ein - funktioniert. Dann geht es überraschend schnell, ich nähe die Teile zusammen, säume Ärmel und untere Kante. Die Smok-Gummis an der Schulter lassen sich nicht ganz so leicht einziehen, da muss ich morgen nochmal neu überlegen. Danach fehlt eigentlich nur noch die Einfassung am Ausschnitt. Währenddessen hat der Liebste Hummus, Ofengemüse und Salat hergestellt. Wir essen, danach gibt es noch etwas Melone. Ich bügele noch einmal über die Bluse und gebe das Projekt dann für heute auf. Ich rufe L. an und schicke ihm als ich ihn nicht erreiche eine Sprachnachricht.
Ich ziehe mein Turnzeug an und gehe noch für ein paar Minuten auf die Yogamatte, inzwischen bin ich bei day 22 von Adriene's Yoga Camp angekommen. Danach setze ich mich in den Sessel und schreibe diese Zeilen, der Liebst hat sich schon schlafen gelegt.
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