wir frühstücken kurz vor sieben zusammen, dann radelt der liebste zur arbeit, ich räume die küche auf, lese noch ein paar nachrichten und fahre dann um halb neun zu ikea. es ist wieder sehr sehr leer. ich nehme alle möglichen abkürzungen um schnell in die lagerhalle zu kommen. ikea hat diverse lücken zwischen regalen der markthalle geöffnet, so dass ich wirklich schnell vorankomme, das darf meientwegen gerne so bleiben!
an einem terminal schaue ich nochmal nach, dass der lieblingsbürostuhl wirklich nicht lieferbar und nicht vorrätig ist und hole dann das zweitliebste modell aus dem regal. ich hatte eigentlich erwartet, dass der stuhl vielleicht in einer folie fix fertig im regal stehen würde, es war dann aber doch eher ein großer überraschend flacher karton. ich bezahle an einer sb-kasse, lade den karton auf die rückbank und fahre nach hause. viertel nach neun an einem montagmorgen und ich war schon bei ikea. erstaunlich.
ich lasse den karton erst einmal im auto und schwinge ein wenig den staubsauger. weil wir letzte woche überwiegend im garten waren, reicht ein wenig saugen und abstauben und ich bin schnell mit dem putzprogramm durch. kurz nach zehn setze ich mich an den schreibtisch und widme mich dem webinar sowie diversen mails.
der liebste kehrt kurz nach eins zurück, ich richte salat aus babyspinat, minitomaten, ziegenfrischkäse und salzmandeln, danach gibt es für jeden einen apfel und ein stück dunkle schoki.
wir machen "sieste" und schauen die erste hälfte der letzten let's dance folge. danach kehre ich zurück an den schreibtisch und kaum sitze ich da ist es plötzlich schon kurz vor sechs. ich rüste das schlafzimmer zum meditationszentrum um und logge mich per zoom in den jahreskurs ein. der kurs tut wie immer sehr gut. inzwischen sind wir auch alle schon so zoom-wise, dass der kurs fast emotional aufgeladener ausfällt, als wenn wir uns im großen seminarraum treffen. vielleicht sehen wir sonst nie so unmittelbar nur die gesichter.
während ich meditiere kocht der liebste "aufgeräumter schrank". es gibt spaghettireste mit einer sauce aus brokkoli, ölsardinen, ein paar rosinen, etwas nusskrokant, knoblauch und joghurt. das schmeckt sehr fein und sieht chic aus.
beim abräumen sehe ich eine nachricht von meinen eltern, die gerade mein paket aus der packstation geholt haben. während wir gefühlt gerade eher das leben der späten siebziger wiederaufleben lassen (keine öffis, dafür viel zu fuß oder mit dem auto unterwegs, wocheneinkauf, großer vorrat an dosen und trockensortiment, wenig mediterranes gemüse, was aber eher an der jahreszeit liegt, am wochenende mal einen brief schreiben), haben sich meine eltern speedy ins digitalzeitalter katapultiert und hantieren mit krankenkassen-app, dhl-packstation, lebensmittel-lieferdienst, whatsapp, zoom, sprachnachrichten und warten auf das nächste apple-update, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. es ist alles gut angekommen und wir reden noch ein bisschen über die kosten für post and packaging und was da eigentlich angemessen ist und was nicht.
der liebste ist schon im halbschlaf, ich schaue noch let's dance zuende und wir schlafen gegen elf.
jetzt auf zeit.de 174.000 infizierte insgesamt, 4.600 in den letzten sieben tagen.
1 Kommentar:
sehr schön geschrieben. faszinierend, was plötzlich alles geht bei den eltern. meine mutter kauft sich jetzt auch ein handy. ihre vorstellungen sind zwar bisschen wirr und ihr datenvolumen wird sie vermutlich an einem tag aufbrauchen, aber auch sie wird es lernen....
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