* grandios
im detail:
**einführung:sehr nobel. einführende worte von salman rushdie. wandfüllend und weiß auf schwarz im ersten raum der ausstellung.
**benutzerführung:elaboriert. nicht nur saalzettel, sondern eine ganze zeitung für jeden besucher. darin sind auf vier großformatigen doppelseiten die erklärungstexte zu den gezeigten photographien abgedruckt. cleverer weise wurden die bilder dazu durchnummeriert - eine reihenfolge, an die sich die hängung allerdings nicht hält. der offensichtlich gewünschte effekt: vor das bild treten - sehen - denken - dann den sehr klein gedruckten text an der wand daneben lesen, funktioniert also auch mit der zeitung in der hand: bild sehen - rätseln - katalognummer entziffern - in der zeitung nach dem text suchen. die ästhetik und oft fast abstrakte inszenierung der photos wird damit nicht vom erstaunen über das sujet, von vorgeprägtem, angelesenem, überlagert.
**aufstellung/hängung:überlegt. offensichtlich fein austarierte und der raumfolge angepasste mischung. dass einige motive dadurch in den bilderkisten bleiben mussten ist schade aber nachvollziehbar (und wird durch den feinen katalog ausgeglichen)
**umfang:2 bis 3 stunden kann man gut verbringen, wenn man sich die mühe macht, die texte gründlich zu lesen, was aber keine mühe macht, denn die texte sind spannend, erhellend und gut formuliert.
**inhalte:von der kunstsammlung der CIA, über schwarzbären im winterschlaf bis zur zentrale des ku-klux-klan. photos von orten, menschen und situationen, die man normalerweise nicht oder nicht so sieht. wobei das versteckte manchmal auch das übersehene ist.
**hintergründe: die photographin taryn simon photographierte über vier jahre an orten des modernen amerika, die der gesellschaft zwar hintergründig bewusst, aber normalerweise unzugänglich sind. großformatige abzüge zeigen die sorgfältig aber minimalistisch in szene gesetzten motive. jede photographie wird von einem von der künsterlin verfassten, in sprödem ton gehaltenen text begleitet.
**architektur: die sehr präsente architektur des MMK beherrschte die ausstellung auf angenehme weise gar nicht. weiße wände.
**extras: saalzettel ("zeitung"), sorgfältig gestalteter, leinengebundener katalog.
**homepage: www.mmk-frankfurt.de
**fazit: must see. wiederkommen nicht ausgeschlossen.
zuerst veröffentlicht hier am 14.10.2007
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