Samstag, 7. November 2020

Freitag 6. November 2020

Kur nach vier wache ich von selbst auf. Ich halbschlafe noch etwas weiter, bis mein erster Wecker um viertel vor fünf klingelt. Nach den Fünf-Uhr-Nachrichten stehe ich auf, koche Kaffee, dusche, lese mich zum aktuellen Stand der US-Wahl schlau. Ich stelle die Heizkörper auf meine Abwesenheit ein, nehme den restlichen Salat aus dem Kühlschrank, leere alle Mülleimer und packe Rechner und den Wäschpuff ins Auto. Im letzten Moment erinnere ich mich an die Freitagszeitung und lege sie auch noch ins Auto. Um sechs fahre ich los und höre nebenbei erstmal noch den Cisek-Podcast. Sie wird von Folge zu Folge besser. Es nieselt ein bisschen, aber die Straßen sind leer, in meiner Fahrtrichtung so gut wie keine Lastwagen. Viertel nach sieben checke ich in der Zeiterfassung ein und gehe dann ans Werk.

Kurz vor zwölf logge ich aus und gehe auf den Markt. Auf den Straßen sind jetzt viele Leute mit Maske unterwegs. Bis ich auf dem Markt ankomme, habe ich das Gefühl, mich diesen Gepflogenheiten besser anzupassen und setze auch meine Maske auf. Beim Eiermann tausche ich meine leere Schachtel gegen eine volle, erstehe dann am Fischwagen einen geräucherten Saibling und warte dann länger vor dem Geflügelwagen und höre ungewollt Verkaufsgespräche am Gärtnerstand daneben mit ("Wat hammse den fürn Krapp, isset eher en großet Krapp oder mehr son kleenet Krapp? Wenn et en großet is, nehmse ma besser det andere Jesteck"). Schließlich bin ich dran und entscheide mich für zwei Flugentenkeulen. 

Mit den Einkäufen mache ich noch etwas Windowshopping und wandere zurück, lege alles gleich ins Auto, es ist eh kalt genug. Um  halb eins checke ich wieder ein und gehe bis kurz nach vier nochmal ans Werk. 

Das Navi prophezeit Ankunft in Berlin um 17:57. Ich schaffe es noch vor Einbruch der Dunkelheit bis zur Autobahn, dann wird es aber doch sehr schnell völlig dunkel. An einer Baustelle werde ich geblitzt. Ich verlangsame und werde gleich nochmal geblitzt. Beim dritten Blitzen wird mir klar, dass mich der LKW hinter mir anlichthupt. Vermutlich bin ich ihm zu langsam. Ich ärgere mich, lasse mich aber nich beirren, die vorgeschriebene Geschwindigkeit zu fahren, Punkte kann ich nun wirklich gerade nicht brauchen.  Der LKW drängelt nach allen Regeln der Kunst, bevor er schließlich abfährt, leuchtet er mich nochmal fies an und hupt. Ich frage mich, ob vielleicht mit meinem Rücklicht etwas nicht stimmt? Es gibt keine gute Gelegenheit anzuhalten um das herauszufinden. Alle anderen Autos hinter mir verhalten sich normal. Ich fahre weiter und komme dann überraschend nahe an der Vorhersage um 18:04 auf unserem Hof an. Kurzer Check ergibt: alle Licher völlig ok. Ich steige mit Rechner und Lebensmitteln in den vierten Stock und bin einfach nur froh, zuhause zu sein. Der Liebste hat Tee und kocht kartoffelfreie Shepherd's Pie. Ich lese währenddessen am Küchentisch den Oranienburger Generalanzeiger. 

Die Pie ist sehr sehr lecker. Ich vermisse auch die Kartoffeln nicht (der Liebste schon). Danach bin ich satt und müde und mache mich gegen neun bettfertig. Wir schauen noch etwas "The American Barbecue Showdown" - eine Art Great British Bake Off auf Amerikanisch und mit Smokern. Einer der Teilnehmer muss auch im Original untertitelt werden. Ich schlafe ein, bevor es richtig anfängt.

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