Dienstag, 8. Oktober 2019

was machst du eigentlich den ganzen tag? 5. oktober 2019

wie jeden 5. eines monats fragt frau brüllen, was wir eigentlich alle den ganzen tag so machen.

der wecker klingelt um halb acht, überraschenderweise bin ich gleich wach und gehe ins bad. der liebste geht auch ins bad, während ich schonmal meinen koffer zusammenpacke und den rest, den wir im zimmer verstreut haben, zusammensammele. gegen halb neun kommen wir im frühstücksraum an, erstmal kaffee mit milch. ich bin wieder überwältigt von der großen auswahl auf winzigem raum. wir setzen uns zu e., die eigentlich schon fertig ist, aber noch mit uns quatschen mag. wir sprechen über unsere eindrücke von der konferenz und die programmpunkte, die heute noch anstehen. spontan werfe ich meinen museumsplan über den haufen und beschließe, später an der session teilzunehmen, die e. mitveranstaltet.

wir checken aus, lassen die koffer im hotel und spazieren zur schule. es ist kühl aber trocken. dort angekommen, fülle ich den recyclingbecher mit milchkaffee und begebe mich zum vortrag von l.h. über ikonologie. ich bin positiv überrascht: der vortrag startet mit einigen panofsky-zitaten. leider hat l.h. diese wohl nicht wirklich verstanden, jedenfalls kommen sie danach eigentlich nicht mehr vor. stattdessen präsentiert l.h. eine art umfrage, die er zu verschiedenen bebilderungen von wikipedia-artikeln durchgeführt hat. die idee ist nicht grundsätzlich schlecht, die durchführung lässt aber sehr zu wünschen übrig, entsprechend wenig überzeugend sind die schlussfolgerungen. sehr interessant ist aber, zu hören, wie wikipedianer generell über bilder und bebilderung sprechen. mir wird bewusst, dass oft einfach aus dem bauch und wenig reflektiert bebildert wird. der umgang mit text ist meist deutlich professioneller, jedenfalls bei längjährigen autoren wie sie sich in dieser session finden.

in der anschließenden kaffeepause unterhalte ich mich mit a. über diese beobachtungen, der sie einerseits teilt, andererseits aber - anders als ich - panofsky für vollkommen ungeeignet hält und strikt dagegen ist, kriterien zur analyse von tafelmalerei auf photographien anzuwenden. wir stellen fest, dass wir beide bei der vermutlichen panofsky-schülerin monika wagner studiert haben und fassen spontan den plan, bei der nächsten wikicon was zu panofsky und bebilderung zu machen.

etwas verspätet treffe ich dann bei dem workshop von e. und c. zu einführungskursen in die wikipedia ein. das team hat ein materialkit und einen musterablaufplan für einen dreistündigen einführungskurs erarbeitet, das jedenfalls partiell, vorgestellt wird. nach einer gruppenarbeitsphase ist leider das professionelle zeitmanagement der didaktik-profis zusammengebrochen und es bleibt wenig zeit für das eigentliche materialkit und das angebot, an einem train-the-trainer-workshop teilzunehmen. ich beschließe trotzdem, mich mal dafür anzumelden. ich habe an dem wochenende zeit, kann neue kompetenzen aller art gerade gut gebrauchen und tatsächlich hätte ich auch lust, im frühjahr den ein oder anderen vortrag oder workshop abzuhalten.

danach ist schon wieder abschlussveranstaltung. es tritt ein überraschend unterhaltsamer mdb auf, sonst die üblichen, wenn auch sehr verdienten, bedankungsorgien und geschenkübergaben. mit dem anschließenden mittagessen endet diese con. ich verschenke meinen recyclingbecher und gebe ein feedbackformular und mein no-photo-lanyard ab. im nieselregen spazieren wir zurück zum hotel und dann mit koffern zur nächsten schwebebahnhaltestelle. wir fahren einmal nach vohwinkel und zurück. der liebste hat recht, es sieht hier ein wenig aus wie in omegna. industriell, kleinstädtisch, enges tal, kleiner fluss, ein bisschen runtergewirtschaftet aber betriebsam, dahinter berge. oder wie im wiesental.

am bahnhof treffen wir diverse andere wikipedianer, die auch unseren zug anstreben. der zug fährt pünktlich um 15:12 ab. während der fahrt lese ich "ein ganzes leben" von robert seethaler. schönes, trauriges buch. zwischendrin schlafe ich auch mal für eine stunde. um kurz nach sieben sind wir in berlin. da zuhause der kühlschrank leer ist, essen wir bei asiagourmet zu abend und nehmen dann den bus nach hause. wir trinken noch einen tee, ich packe meinen koffer aus, wasche eine maschine wäsche, lese noch ein bisschen im internet herum. wir streamen eine folge hundeprofi und schlafen gegen 23 uhr. die anderen posts, finden sich, wie immer, hier.

Freitag, 4. Oktober 2019

ziibelewaiie und ruhwaiie

das teigrezept folgt in etwa dieser anleitung aus dem plötzblog:


1kg weizenmehl typ 1050
100g sauerteigkultur
32g olivenöl
11g frische hefe
22g salz
630g warmes wasser

zutaten in einer schüssel 10-15 min ordentlich verkneten.

dann entweder (schnelle variante):

2,5 stunden abgedeckt gehen lassen und alle 30 min dehnen und falten

oder (langsame variante):

1,5 stunden gehen lassen und alle 30 min dehnen und falten und anschließend über nacht in den kühlschrank stellen

danach:

12 teigstücke abteilen, rund formen, auf ein bemehltes brett legen, 30 min abgedeckt gehen lassen, umdrehen, noch einmal 30 min abgedeckt gehen lassen.

dann bei 280-300° ca 5 min backen, oder kühler und länger backen. ein teigling ergibt eine runde waiie. alternativ ergibt ein teigling drei brötchen (dann entsprechend kleinere teiglinge formen und genauso gehen lassen, 15 min bei 200° backen).

bäppli

eine helle mehlschwitze (roux blonde) aus 30g butter und 45g mehl typ 550 zubereiten, mit 0,5l rahm aufgießen, gut durchrühren und bei niedriger hitze unter gelegentlichem rühren binden lassen, mit salz (nicht zu wenig!) und pfeffer würzen, beiseite stellen.

belag

1 kg zwiebeln in scheiben schneiden, mit wenig öl in der pfanne bei mittlerer hitze garen, nicht rösten!

ziibelewaie herstellen:

einen teigling ausrollen, mit der roux bestreichen, mit zwiebeln locker bestreuen, ggf. noch etwas schinken oder speckwürfel drüberstreuen, bei hoher hitze möglichst kurz knusprig backen.

ruhwaiie herstellen:

einen teigling ausrollen, mit der roux bestreichen, ggf. noch etwas schinken oder speckwürfel drüberstreuen, bei hoher hitze möglichst kurz knusprig backen.