Samstag, 31. Juli 2010

republication: Mainz, Gutenberg-Museum, Dauerausstellung

* einen besuch wert



im detail:
**einführung:die einführung besteht in einem etwa 15 minuten langen schwarz-weissen puppenfilm aus den 50ern - nach dem ersten schrecken über sprechduktus und anklingendes weltbild ist es ein niedlicher, detailverliebt nachgebauter film, immerhin mit zeitlich passender musik unterlegt. direkt anschliessend gibt es im untergeschoss eine vorführung einer druckerpresse, die recht disneymässig daherkommt, sich ganz offensichtlich an amerikaner richtet und genau genommen eigentlich auch ganz niedlich ist.

leider gibt es sonst keine einführung - aus der eingangshalle des museums steigt man eine treppe nach oben, der kleine raumplan an der wand ist nur schwer zu deuten, da zwei stockwerke in einem grundriss dargestellt werden und dann steht man schon mitten drin in der ausstellung - und das nicht unbedingt an dem punkt, an dem im nachhinein gesehen der logische anfang wäre.

**benutzerführung:
findet nicht statt, lediglich in der abteilung zu gutenbergs biographie gab es laminierte saalzettel, sonst nur sparsame (aber gute) beschriftung in den vitrinen, keine einführungstexte, keine audioguides kein plan o.ä.

**aufstellung/hängung:
drucke und handschriften in angenehm ausgeleuchteten vitrinen, die B42 im begehbaren tresor, druckerpressen und anderes mobiliar stehen frei, auf den vitrinen liegen zahlreiche nachbildungen der gezeigten technischen mittel zum anfassen, sehr schön!

**umfang:grösser und verwinkelter als es zunächst den anschein hat sollte man mindestens 1,5 stunden einplanen, wenn man den einen oder anderen text auch lesen will, kann man auch gut einen tag dort verbringen (gibt auch ein cafe...)

**inhalte:
vermittelt werden soll die geschichte des druckens, und zwar nicht nur die geschichte gutenbergs, sonder n aus einer globalen sicht. das ist sehr anschaulich mit vielen exponaten, gerade aus asien. leider findet man diesen historisch weit zurückreichenden teil der ausstellung erst am ende, genau wie auch viele technische details der farbherstellung etc erst im hinteren teil präsentiert werden, nachdem man schon voller unkenntnis an einigen zig folianten vorbeigeschlendert ist.

lobenswerter weise widmet sich das museum auch modernen phänomenen des druckens, wie z.b. dem zeitungsdruck

**architektur: das museum befindet sich in dem historischen (rekonstruierten) haus zum kaiser, sowie einem modernen anbau - von innen bemerkt man die historischen räume des kaisers kaum, allerdings ist die fassade prächtig. ansonsten funktional aber unauffällig.

**homepage: hässliche unübersichtliche homepage: www.gutenberg-museum.de

**fazit: für jeden grad des interesses interessant, je nachdem wird man sich eine stunde oder mehrere tage dort aufhalten.


urspünglich hier veröffentlicht im juli 2006

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